Wirtschaft

Neues Erfolgsmodell? Chinesen wollen bei Daimler ran

Bei den Premiummarken ist BMW das Maß der Dinge. Daimler will das ändern - eine neue Eigentümerstruktur könnte helfen. In China meldet sich ein Interessent zu Wort.

Der chinesische Staatskonzern BAIC will sich bis Ende des Jahres beim deutschen Autobauer Daimler einkaufen. Der Chef des Daimler-Joint-Venture-Partners Beijing Automotive (BAIC) in Peking, Xu Heyi, sagte der Zeitung "Beijing Times", dass sein Konzern einer der größten Anteilseigner bei den Stuttgartern werden wolle. BAIC hatte schon früher einen Einstieg bei Daimler angekündigt - jetzt werden die Pläne offensichtlich konkret. Beide Seiten steckten "in der Schlussphase der Verhandlungen", wie die Zeitung zitierte.

Daimler begrüßte das Vorhaben: "Wir freuen uns grundsätzlich immer über langfristig orientierte Investoren", sagte ein Sprecher. Er erklärte jedoch auch: "Wir sind aber auch mit unserer Aktionärs-Struktur derzeit sehr zufrieden. Wir haben eine gesunde Balance zwischen deutschen, europäischen, asiatischen und nordamerikanischen Investoren." BAIC sei aber der wichtigste Partner in China.

Daimler-Aktien gehörten mit einem Plus von mehr als vier Prozent zu den Top-Gewinnern im Dax. Allerdings dürften die Papiere auch von der allgemeinen Erholung an den Märkten mitgezogen worden sein.

Mit BAIC gegen BMW

BAIC und Daimler bauen seit zehn Jahren in der Volksrepublik gemeinsam Autos. An dem Gemeinschaftsunternehmen sind die Chinesen seit 2013 mit 51 Prozent beteiligt, umgekehrt halten die Schwaben die Mehrheit an einem Vertriebs-Joint-Venture mit BAIC. Im Reich der Mitte hat Daimler zur Aufholjagd geblasen, um den bayerischen Rivalen BMW bis 2020 als Weltmarkführer unter den Premiumautobauern abzulösen.

Daimler verfügt im Gegensatz zu VW und BMW nicht über einen Mehrheitsaktionär. Die größten Anteilseigner sind der französische Autobauer Renault und sein Partner Nissan mit 3,1 Prozent und das Emirat Kuwait mit 6,8 Prozent. Der Rest liegt bei institutionellen und privaten Anlegern und ist breit gestreut. Wie groß wiederum der Anteil der Chinesen an Daimler am Ende sein soll, sagte der BAIC-Chef nicht.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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