Wirtschaft

Mercedes-Handel Chinesen übernehmen das Zepter

Daimler stößt Mercedes-Benz-Betriebe ab.

Daimler stößt Mercedes-Benz-Betriebe ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die chinesische Lei Shing Hong (LSH) wird mit der Übernahme von sieben Mercedes-Niederlassungen im Osten zum größten Händler für die Nobelmarke in Deutschland. LSH kauft unter anderem die Niederlassungen in Leipzig, Dresden, Magdeburg und Rostock.

Die Daimler-Tochter Mercedes-Benz setzt die Neuausrichtung ihres Vertriebs mit weiteren Veräußerungen fort. Wie die Daimler AG mitteilte, verkauft sie 15 Mercedes-Benz-Betriebe in Ostdeutschland an die Stern Auto GmbH, eine Tochtergesellschaft des chinesischen Autohändlers Lei Shing Hong (LSH). Ziel des Verkaufs sei es, die optimale Betreuung der Kunden sicherzustellen, langfristig wirtschaftlich und profitabel agieren zu können und somit Arbeitsplätze zu sichern.

Daimler
Mercedes-Benz 74,48

Stern Auto übernimmt die Mercedes-Benz-Niederlassungsstandorte in Leipzig, Dresden, Magdeburg, Schwerin, Rostock, Valluhn und Upahl mit insgesamt rund 1.000 Mitarbeitern, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Damit werde der Fortbestand der Betriebe sichergestellt und die Kunden fänden auch in Zukunft das Verkaufs- und Serviceangebot von Mercedes-Benz an allen gewohnten Standorten.

Diese Entscheidung hat sich schon länger angedeutet. Lei Shing Hong hatte bereits zuvor den Zuschlag für drei Standorte in Erfurt, Arnstadt und Weimar bekommen. Immer wieder gab es Gerüchte, das chinesische Unternehmen wolle auch weitere 15 ostdeutschen Autohäuser übernehmen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der zuständige Vertriebsvorstand Ola Källenius am Rande einer Veranstaltung gesagt, dass man sich beim Verkauf zu den 15 ostdeutschen Standorten "in fortgeschrittenen Gesprächen" befinde und "bald" mit einem Abschluss rechne.

Zu hohe Personalkosten

Vor der Einigung mit den Chinesen hatte Daimler bereits für 25 der insgesamt 63 Standorte, die deutschlandweit veräußert werden sollen, einen Käufer gefunden. Daimler hatte etwa vor einem Jahr angekündigt, sich von mehr als jedem Dritten der nach damaligen Angaben 158 eigenen Autohäuser und Werkstätten zu trennen.
Das Unternehmen will durch den Verkauf die Kosten drosseln.

Analysten und Investoren werfen dem Management des Konzerns immer wieder vor, im Vergleich zur Konkurrenz BMW und Audi zu hohe Personalkosten zu haben, die auf die Gewinne drücken.
Insgesamt haben die Stuttgarter deutschlandweit nach vorangegangenen Angaben mehr als 1.100 Autohäuser und Werkstätten für Pkw und Nutzfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz. Rund 970 Standorte werden von privaten Partnerunternehmen geführt, die mit Daimler einen Vertrag haben.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen