Wirtschaft

Midea will nicht Alleineigner sein Chinesen halten fast 95 Prozent an Kuka

Die Bundesregierung macht sich Sorgen um sensible Kundendaten und Technologie bei Kuka.

Die Bundesregierung macht sich Sorgen um sensible Kundendaten und Technologie bei Kuka.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Übernahme des deutschen Roboterbauers Kuka durch den Midea-Konzern war lange umstritten. Die Reaktion der Aktionäre auf das Angebot aus China fällt jedoch eindeutig aus.

Der chinesische Konzern Midea hat die Anleger des Augsburger Roboterherstellers Kuka mit seiner Offerte überzeugt. Nach Ablauf der zweiten Annahmefrist - der sogenannten Zaunkönigfrist - am Mittwochabend vergangener Woche hält Midea insgesamt 94,55 Prozent der Kuka-Anteile, wie das Unternehmen mitteilte. Mit Ablauf der ersten Frist hatten die Chinesen sich bereits rund 86 Prozent der Anteile gesichert.

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Das Angebot war großzügig. Midea bot 115 Euro je Aktie, was einer Prämie von 36 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 17. Mai kurz vor Bekanntwerden der Übernahmepläne entsprach. Die Bewertung des MDax-Konzerns belief sich damit auf insgesamt rund 4,6 Milliarden Euro.

Das Angebot von Midea hatte in Berlin und Brüssel Bedenken geweckt, dass wichtige Zukunftstechnologien von Europa nach Asien abwandern und sensible Kundendaten in fremde Hände geraten könnten. Die Chinesen haben zugesichert, die 12.600 Arbeitsplätze bei Kuka bis zum Jahr 2023 zu erhalten. Die Übernahme kostet Kuka dieses Jahr 30 Millionen Euro für Beratung, Banken, Juristen, Marketing und für Bonusaktien für Mitarbeiter und Führungskräfte.

Trotz der überwältigenden Mehrheit soll Midea nicht der einzige Großaktionär bei Kuka bleiben. Der Roboterbauer ist nach wie vor auf der Suche nach weiteren Investoren, wie Vorstandschef Till Reuter vergangene Woche anlässlich der Zahlenvorlage fürs erste Halbjahr sagte. "Trotz eines dominanten Aktionärs haben Investoren aus dem In- und Ausland ein Interesse, bei Kuka einzusteigen", sagte Reuter. Für einen Einstieg gebe es mehrere Möglichkeiten, Midea gebe Anteile wieder ab, oder man erhöhe das Kapital.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/DJ

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