Wirtschaft

San'an räumt Interesse an Osram ein Chinas Firmen-Käufe beunruhigen Berlin

Osram könnte bald zum chinesischen Konzern San'an Optoelectronics gehören.

Osram könnte bald zum chinesischen Konzern San'an Optoelectronics gehören.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem Leuchtenhersteller Osram könnte ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen unter chinesische Kontrolle geraten. Der Konzern San'an bekennt sich zu seinem Kaufinteresse. Die Bundesregierung ist besorgt über Pekings einseitige Fusionspolitik .

Der chinesische Halbleiterkonzern San'an Optoelectronics hat das Münchener Traditionsunternehmen Osram im Visier. Es habe erste Kontakte gegeben, um eine Übernahme oder eine Kooperation auszuloten, teilte San'an mit. Details etwa zum Preis seien bislang nicht verhandelt worden.

Osram
Osram Licht AG 3,97

Über eine mögliche Übernahmeofferte für Osram aus China wird seit längerem spekuliert. Vergangene Woche beflügelte ein Medienbericht, wonach San'an bis Mitte Oktober ein qualifiziertes Angebot vorlegen will, den Osram-Kurs. Siemens hält noch 17,5 Prozent an dem Münchner Leuchtenhersteller.

Die Bundesregierung will sich inhaltlich nicht zum chinesischen Interesse an Osram äußern. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte in Berlin, es handele sich um einen unternehmerischen Vorgang. Zugleich ließ er aber die Skepsis in der Bundesregierung über das wachsende Kaufinteresse chinesischer Firmen in Deutschland erkennen.

Deutschland sei grundsätzlich eine offene Volkswirtschaft und begrüße das Engagement ausländischer Unternehmen, sagte er: "Wir sind aber zunehmend mit der Situation konfrontiert, dass wir im Wettbewerb mit Ländern stehen, die selbst nicht so offen sind."

"Wir wollen keinen Protektionismus, aber wir wollen faire Wettbewerbsbedingungen", sagte der Ministeriumssprecher. Darüber müsse auf europäischer Ebene diskutiert werden. "Wir haben auch bei China die Situation, dass wir dort nicht die gleichen offenen Bedingungen vorfinden wie das bei uns ist." Das gelte auch für Investitionen aus China in Deutschland. Deshalb müsse darüber nachgedacht werden, wie man damit umgehe.

Quelle: ntv.de, shu/rts

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