Wirtschaft

US-Konzerne wittern Mega-Geschäft China will ausländische Kreditkarten erlauben

Bisher gab es nur einen Kreditkarten-Anbieter in der Volksrepublik: China UnionPay Co.

Bisher gab es nur einen Kreditkarten-Anbieter in der Volksrepublik: China UnionPay Co.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fast fünf Milliarden Bankkarten sind in China im Umlauf. Aber auf Kreditkarten hatte bisher eine einheimische Firma das Monopol. Das soll sich nun ändern - für die führenden US-Anbieter öffnet sich ein riesiger Markt. Auch die Anleger von Visa und Mastercard freut es.

Der chinesischen Kreditkarten-Markt war für ausländische Konzerne bisher tabu. Doch nun können diese sich Hoffnungen auf eine enorme Ausweitung ihre Geschäfts machen. Nachdem China am Mittwoch die Rahmenbedingungen bekannt gegeben hat, die ausländischen und inländischen Unternehmen die Ausgabe von Kreditkarten erlauben, hatten vor allem die Aktien von Mastercard und Visa deutlich zugelegt. Visa-Titel markierten ein neues Rekordhoch bei fast 70 Dollar. Mastercard kletterten 3,9 Prozent nach oben auf fast 92 Dollar - nur knapp unter dem bisherigen Allzeithoch. Die beiden US-Konzerne sind zusammen mit American Express (Amex) die größten Kreditkarten-Anbieter der Welt.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf den Staatsrat der Volksrepublik berichtete, sollen die neuen Regelungen am 1. Juni in Kraft treten. Bisher wird der chinesische Kreditkarten-Markt von einem einzigen, einheimischen Anbieter kontrolliert: China UnionPay. Bereits im Jahr 2012 hatte die Welthandelsorganisation (WTO) das Land aufgefordert, auch ausländischen Firmen den Zutritt zum Markt zu gewähren.

In welchem Maße Visa, Mastercard und Amex von der nun anstehenden Öffnung letztendlich profitieren können, ist jedoch noch völlig offen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters hatte der chinesische Markt im vergangenen Jahr ein Volumen von 6,8 Billionen US-Dollar. Rund 4,9 Milliarden Bankkarten sollen in dem Riesenreich im Umlauf sein.

"Einkaufsvolumen bis zum Jahr 2023 verdoppeln"

Ein von Bloomberg zitierter Analyst der Barclays Bank sagte, durch den Zugang zum chinesischen Markt könnten Mastercard und Visa das mit ihren Karten getätigte Einkaufsvolumen bis zum Jahr 2023 verdoppeln. Und das bedeutete einen gigantisch absoluten Zuwachs: Laut einem Newsletter von Nilson Report kann Visa alleine für seine Kreditkarten im vergangenen Jahr ein Einkaufsvolumen von insgesamt 1,2 Billionen Dollar vorweisen - ein Zuwachs von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Amex waren es 684,3 Milliarden Dollar (plus 8,1 Prozent), bei Mastercard 607,1 Milliarden Dollar (8,4 Prozent mehr).

Bereits seit Jahren zieht das weltweite Geschäft mit Kredit- und Debitkarten steil an. Davon haben zuletzt besonders die Aktien von Visa und Mastercard profitiert: Die seit 2008 an der Börse gehandelten Visa-Papiere haben in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 70 Prozent an Wert gewonnen. Für die bereits seit 2006 auf dem Markt gehandelte Mastercard-Aktie beträgt die Steigerung für denselben Zeitraum rund 56 Prozent. Amex-Aktien konnten hingegen nur knapp 15 Prozent binnen Jahresfrist zulegen.

Quelle: ntv.de, kst

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