Wirtschaft

Medizintechnik-Vermarktung China untersucht Siemens' Marketing

Siemens hofft eigener Darstellung zufolge, die Untersuchung bald zu den Akten legen zu können.

Siemens hofft eigener Darstellung zufolge, die Untersuchung bald zu den Akten legen zu können.

(Foto: dpa)

Chinas Behörden gehen seit einiger Zeit gegen ausländische Unternehmen vor, deren Geschäftspraktiken sie für unfair halten. Zuletzt bekamen Pharma-Firmen das zu spüren und nun auch der deutsche Siemens-Konzern.

Die chinesischen Behörden wollen sich die Marketing- und Geschäftspraktiken von Siemens im Reich der Mitte genauer anschauen. Der Münchener Konzern teilte mit, die staatliche Verwaltung für Industrie und Handel wolle sich den Bereich Labordiagnostik vorknöpfen. Die eigenen Geschäftspraktiken seien aber nicht anders als weltweit üblich.  

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Siemens wies einen Medienbericht zurück, nach dem das Unternehmen Ziel einer Ermittlung wegen Korruptionsvorwürfen sein soll. Die Untersuchung habe weder etwas mit Korruption zu tun noch gingen die Behörden dem Vorwurf nach, dass sich Einzelne bereichert haben könnten. Siemens arbeite mit dem Regulierer zusammen und werde das Thema "in naher Zukunft" zu den Akten legen können.

Bei Vertretern der Staatlichen Verwaltung für Industrie und Handel war eine Stellungnahme nicht zu erhalten. In der Zweigstelle der Behörde in Schanghai, die die Untersuchungen durchführt, war niemand zu erreichen.

Verkauf separater Tests gestoppt

Siemens verkauft in China Medizintechnik und biochemische Tests, die mit bestimmten Geräten durchgeführt werden. Der Konzern bietet seinen Kunden in China und weltweit an, die Geräte zu kaufen oder zu mieten und zusätzlich die notwendigen Chemikalien zu kaufen.

Die Tests können auch separat gekauft werden, allerdings zu höheren Preisen, um damit die Maschine zu finanzieren, wie ein Informant mit Kenntnissen des Geschäftsmodells berichtet. Siemens habe für die Zeit der Untersuchung die zweite Möglichkeit gestoppt.

China schaut sich seit einiger Zeit die Geschäftspraktiken verschiedener Pharmaunternehmen genauer an. Im Fokus stand dabei bislang vor allem GlaxoSmithKline. Im September hatte ein Gericht die Tochter des britischen Pharmakonzerns der Bestechung für schuldig befunden und eine Strafe von fast 500 Millionen US-Dollar verhängt. Auch andere Pharmaunternehmen hatten schon von Untersuchungen der Behörden berichtet.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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