Wirtschaft

FMC ist betroffen China nimmt Dialysefirmen unter die Lupe

Auch FMC erwarten im Reich der Mitte Schwierigkeiten.

Auch FMC erwarten im Reich der Mitte Schwierigkeiten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Geschäft mit Dialyseprodukten ist in China lukrativ. Ausländische Firmen dominieren zurzeit dieses Geschäft in der Volksrepublik. Nun werden Kartellermittlungen in Gang gesetzt, um eine Benachteiligung einheimischer Unternehmen zu verhindern.

China startet Kartellermittlungen gegen Hersteller von Dialyseprodukten aus Europa und Japan. Betroffen ist auch der Dax-Konzern Fresenius Medical Care (FMC), der die Untersuchungen bestätigte. Ermittelt wird, ob die importierten Erzeugnisse negative Auswirkungen auf chinesische Konkurrenten haben, wie das Handelsministerium in Peking mitteilte.

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"Wir gehen davon aus, dass wir keine Rechtsnorm gebrochen haben", sagte ein FMC-Sprecher. Der Konzern ist - mit einem Marktanteil von 34 Prozent 2013 - Weltmarktführer im Markt für Dialyseprodukte. China war für FMC im vergangenen Jahr nach den USA der zweitgrößte Markt für Hämodialyse-Maschinen zur Blutwäsche.

Bei der Kartellermittlung geht es um Preise und Importpraktiken für Hämodialyseprodukte für die Behandlung chronisch Nierenkranker. Die Untersuchung geht auf eine Anfrage eines chinesischen Wettbewerbers zurück.

Ausländische Firmen dominieren zurzeit dieses Geschäft in China. Nach Schätzungen von Beraterfirmen wurden rund drei Viertel aller im Jahr 2012 genutzten Dialyseprodukte importiert. In China lebten zuletzt laut einem im Medizinjournal "The Lancet" veröffentlichten Bericht rund 120 Millionen chronisch Nierenkranke.

Staatlicher Eingriff in Gesundheitsbranche

Zu den weltgrößten Herstellern von Dialyseprodukten gehört neben FMC der US-Konzern Baxter mit einem globalen Marktanteil von 30 Prozent im Jahr 2013. Baxter ist der Mutterkonzern der schwedischen Dialysefirma Gambro. Zu den japanischen Unternehmen, die in diesem Geschäft aktiv sind, zählen Nikkiso und Nipro Corp. Auch sie bestätigten die Untersuchungen, wollten sich aber dazu nicht näher äußern. Bei Baxter war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Chinesische Firmen äußerten sich hingegen positiv. Falls die Nachricht zutreffe, werde das Unternehmen von dieser Politik profitieren, erklärte die Firma Jihua Medical Apparatus and Instruments. Denn ausländische Unternehmen dominierten 60 bis 70 Prozent des Marktes. Jihua ist nach eigenen Angaben der größte heimische Anbieter von Dialysegeräten. Auch ein Sprecher des Rivalen Guangdong Biolight Meditech begrüßte die Ermittlungen.

China hat zuletzt verstärkt in die Gesundheitsbranche eingegriffen und unter anderem die Preise für eine Reihe von Krankenhausprodukten gesenkt. Das drückte im ersten Quartal auch auf das Ergebnis der Fresenius -Tochter Kabi, die auf flüssige Nachahmermedikamente spezialisiert ist.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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