Wirtschaft

Rückschlag für Volksrepublik China darf nicht in Schwellenländer-Index

Experten schätzen, das im Falle einer Aufnahme Milliarden Dollar an Investorengeld nach China fließen könnten.

Experten schätzen, das im Falle einer Aufnahme Milliarden Dollar an Investorengeld nach China fließen könnten.

(Foto: REUTERS)

Chinesischen Unternehmen winkt ein Geldregen von ausländischen Investoren, sollten ihre Aktien in den MSCI-Index aufgenommen werden. Doch der US-Anbieter des Index sperrt sich dagegen - und stellt Forderung nach mehr Offenheit.

Chinesische Unternehmen müssen weiter auf die Aufnahme ihrer Aktien in einen der globalen Indizes des US-Finanzdienstleisters MSCI warten. China müsse erst die Kapitalmärkte weiter öffnen - etwa für ausländische Investoren-, begründete MSCI die Entscheidung.

Für die Behörden der Volksrepublik ist dies ein Rückschlag im Bemühen um eine größere Akzeptanz der Landeswährung und Aktien im globalen Börsenhandel. Sie haben in den vergangenen Monaten versucht, Hürden für eine Aufnahme in den Schwellenländerindex aus dem Weg zu räumen.

Darin werden Papiere im Wert von 1,5 Billionen Dollar gelistet. Experten schätzen, das im Falle einer Aufnahme etwa 400 Milliarden Dollar an Investorengeld binnen eines Jahrzehnts nach China fließen könnten. Ausländische Investoren orientieren sich bei ihren Entscheidungen häufig an MSCI-Indizes.

Yuan fällt auf Fünf-Jahres-Tief

"Die Entscheidung unterstreicht den Widerstand globaler Anleger, in Yuan-Anlagen zu gehen", sagte Peter Alexander, Chef des Anlageberaters Z-Ben Advisors in Shanghai. "Und das, obwohl China den zweitgrößten Aktienmarkt der Welt und den drittgrößten Anleihemarkt beheimatet."

Auf die Aktienmärkte in China hatte die Entscheidung zunächst kaum Auswirkungen, in Shanghai verbuchte der Index Zuwächse von mehr als 1,5 Prozent. "Dieses Mal nicht mit eingeschlossen zu werden, muss nicht unbedingt schlecht sein. Es kann die Regierung dazu anstacheln, die Marktmechanismen zu verbessern und Reformen voranzubringen", sagte Charles Wang von Appleridge Capital Management.

Die chinesische Währung Yuan hingegen kam mächtig ins Straucheln: Der Kurs fiel auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Am frühen Morgen wurden an der Börse in Shanghai für einen US-Dollar in der Spitze 6,6047 Yuan gezahlt - so viel wie zuletzt im Januar 2011. Es lasteten aber noch weitere Faktoren auf dem Kurs des Yuan. Hierzu zählte die jüngste Dollar-Stärke wegen der Sorge der Anleger vor einem drohenden Austritt Großbritanniens aus der EU.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa

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