Wirtschaft

Veto von Obama, Berlin prüft weiter China beklagt "Politisierung" bei Aixtron

Gabriel lässt noch prüfen, ob China diese Technologie in die Hände bekommen darf.

Gabriel lässt noch prüfen, ob China diese Technologie in die Hände bekommen darf.

(Foto: Aixtron)

Aus Gründen der nationalen Sicherheit verbiete US-Präsident Obama den Verkauf des deutschen Chipanlagenbauers Aixtron nach China. Peking fühlt sich brüskiert. Doch bei Aixtron hat man die Hoffnung noch nicht aufgeben.

Die chinesische Regierung hat das Veto des US-Präsidenten Barack Obama gegen die Übernahme des deutschen Chipanlagenbauers Aixtron durch einen chinesischen Investor kritisiert. "China ist absolut gegen die Politisierung einer normalen kommerziellen Übernahme", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Das Land hoffe, dass die USA ihre "grundlosen Vorwürfe" gegen chinesische Firmen stoppe und faire Rahmenbedingungen schaffe.  

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Obama hatte am Wochenende die Übernahme des amerikanischen Aixtron-Geschäftes wegen Sicherheitsbedenken untersagt. Da sich sein Veto aber nur auf en Verkauf des US-Geschäfts von Aixtron bezieht, keimt bei Aixtron wieder die Hoffnung auf, dass es doch noch zur Übernahme durch Fujian Grand Chip Investment (FGC) kommt. "Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten", sagte ein Firmensprecher. Allerdings läuft auch noch die Prüfung des Deals durch das Bundeswirtschaftsministerium.

Eine Sprecherin des Ministeriums sagte dazu: "Wir prüfen weiter ergebnisoffen nach dem Außenwirtschaftsgesetz." Einen konkreten Zeitplan gebe es nicht. Das Gesetz sehe einen Zeitrahmen von zwei Monaten vor. Dieses Verfahren sei unabhängig von dem in der USA.

Gabriel zog Genehmigung zurück

Die Chinesen wollten 676 Millionen Euro für das Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen ausgeben. Aixtron wollte sich so einen finanzkräftigen Partner an Land ziehen, um Geld für Forschung und Entwicklung sowie eine Auslandsexpansion zu erhalten. Zudem erhoffte man sich Zugang zum milliardenschweren chinesischen Markt, auf dem sich auch amerikanische Konkurrenten wie Veeco oder Applied Materials tummeln.

Experten bezweifeln, dass Aixtron mit seinen gut 700 Mitarbeitern selbstständig überleben kann. Aixtron produziert Anlagen zur Produktion von Halbleitern. Neben der zivilen Nutzung etwa für Leuchtdioden könnten auf den Aixtron-Anlagen aber auch Chips für militärische Zwecke produziert werden, etwa für Systeme, die Raketen und Satelliten steuern. Darauf machten die USA Medienberichten zufolge die Bundesregierung aufmerksam, die ursprünglich eine Unbedenklichkeitserklärung abgegeben hatte. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zog diese aber im Oktober kurzerhand zurück.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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