Wirtschaft

Indexbetreiber sperrt sich China-Aktien bleiben draußen

Anzeigetafel der Börse in Hongkong.

Anzeigetafel der Börse in Hongkong.

(Foto: REUTERS)

Bei dem Bestreben, Auslandskapital ins Land zu holen, kassiert China einen Rückschlag. Obwohl die Aktien viele Kriterien erfüllen, will der Indexbetreiber FTSE keine A-Aktien aufnehmen. Er ist nicht der erste.

Der Indexbetreiber FTSE Russell hat sich dagegen entschieden, auf dem chinesischen Festland gelistete Aktien in seine globalen Indizes aufzunehmen. Die Entscheidung unterstreicht die Bedenken der Anleger hinsichtlich des Zugangs zum volatilen chinesischen Aktienmarkt.

In seiner jährlich veröffentlichten Länderklassifizierung teilte der Indexbetreiber aus London mit, dass die chinesischen sogenannten A-Aktien nicht in seine "Secondary Emerging"-Länderkategorie hochgestuft werden. Das bedeutet, dass die A-Aktien, die in Yen gehandelt und an den Börsen Shanghai oder Shenzen gelistet sind, bei den globalen Indizes von FTSE außen vor bleiben. Der Betreiber teilte jedoch mit, dass die Papiere weiter geprüft würden.

"Während China große Fortschritte gemacht hat, gibt es immer noch eine ganze Reihe Bedenken hinsichtlich der Mobilität des Kapitals, der steuerlichen Behandlung und des generellen Marktzugangs", sagte FTSE-Analyst Mathew Lystra.

Zwei Kriterien werden nicht erfüllt

Für eine Aufnahme erfüllen chinesische Aktien sieben von neun Kriterien von FTSE. Die Vorgaben für Beweglichkeit des Kapitals und das Clearing seien nicht erfüllt.

Die Entscheidung ist ein weiterer Rückschlag für China in dem Bestreben, ausländisches Kapital ins Land zu holen. Im Juni hatte MSCI bereits entschieden, keine chinesischen A-Aktien in seinen Schwellenmarkt-Index aufzunehmen, auch hier wurde der Marktzugang als Grund angeführt.

Die Marktvolatilität sei nicht entscheidend für den FTSE-Beschluss gewesen, so Analyst Lystra. "Staatliche Interventionen sind für unsere Kunden unerwünscht". Der Analyst sagte jedoch, dass staatliche Eingriffe in Zeiten finanzieller Schwierigkeiten nicht unüblich seien, selbst in entwickelten Märkten nicht.

FTSE, eine Tochter der London Stock Exchange Group, ist der zweitgrößte Betreiber von globalen und auf Schwellenmärkte ausgerichteten Indizes, wie aus den Daten von eVestment hervorgeht. Im Mai hat FTSE zwei neue Schwellenland-Indizes gestartet, in denen chinesische Aktien mit rund 5 Prozent gewichtet werden.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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