Wirtschaft

Mehr Macht bei ThyssenKrupp Cevian auf dem Vormarsch

(Foto: picture alliance / dpa)

Der umtriebige Finanzinvestor Cevian Capital verfolgt beim angeschlagenen Stahlkonzern ThyssenKrupp ein klares Ziel: Er will unbedingt einen Platz im Aufsichtsrat. Dafür stockt er seinen Anteil seit Monaten kontinuierlich auf. Die Chancen steigen damit.

ThyssenKrupp
ThyssenKrupp 4,84

Cevian Capital baut seine Machtbasis beim deutschen Stahlriesen ThyssenKrupp sukzessive aus. Wie der schwedische Finanzinvestor mitteilt, besitzt er mittlerweile gut 15 und nicht mehr 11 Prozent. Cevian wolle damit sein "langfristiges Engagement" beim Essener Mischkonzern unterstreichen, heißt es in einer Mitteilung.

Ziel sei es, am Markt Gewinne zu erzielen und nicht strategische Ziele zu verfolgen. Somit werde auch keine Umbesetzung des Vorstands angepeilt oder eine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur von ThyssenKrupp. Dennoch wolle Cevian entsprechend der Bedeutung seiner Beteiligung im Aufsichtsrat vertreten sein.

Der Investor hält sich zudem offen, in den nächsten zwölf Monaten weitere Anteile an den Essenern zu erwerben. Das stärkere Engagement im Konzern kündigte sich bereits seit einigen Monaten an. Im Januar hatte ein Insider durchsickern lassen, dass Cevian seinen Anteil auf zwölf bis 15 Prozent erhöht habe.

Ein Platz im Aufsichtsrat

Nur einen Monat zuvor hatte Cevian sich an der Kapitalerhöhung von ThyssenKrupp beteiligt und seinen Anteil auf knapp elf Prozent erhöht. Das Aktienpaket hatte damit einen Wert von fast einer Milliarde Euro. Die Chancen für die Schweden, einen Platz im Aufsichtsrat zu ergattern, steigen damit kontinuierlich.

Cevian rennt mit seinem Bestreben mehr Macht im Konzern zu haben, buchstäblich offene Türen ein. ThyssenKrupp steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Im vergangenen Dezember war der Anteil der einflussreichen Krupp-Stiftung am angeschlagenen Stahlkonzern auf 23,03 Prozent gesunken - die Stiftung hatte sich nicht an der Kapitalerhöhung beteiligt. Die Stiftung galt davor als Bollwerk gegen eine feindliche Übernahme von Thyssenkrupp. Seit dem Verlust der Sperrminorität kann sie wichtige Beschlüsse der Hauptversammlung, die eine 75-prozentige Mehrheit erfordern, nicht mehr blockieren. Dazu gehören etwa Fusionen, Abberufungen von Aufsichtsratsmitgliedern, Satzungsänderungen oder auch die Auflösung der Gesellschaft.

Cevian gilt als aktivistischer Investor, der sich gerne in das Geschäft einmischt. ThyssenKrupp zählt weltweit rund 150.000 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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