Wirtschaft

Fehlende Exportpapiere Caterpillar steht im Fadenkreuz

Caterpillar hat Probleme mit den US-Ermittlern.

Caterpillar hat Probleme mit den US-Ermittlern.

(Foto: REUTERS)

Fehlende Exportmitteilungen bringen Caterpillar in Schwierigkeiten. Der US-Baumaschinenkonzern ist nun ein Fall für die US-Justiz. Sie prüfen unter anderem, ob Caterpillar Steuern hinterzogen hat.

Der US-Baumaschinenriese Caterpillar gerät offenbar wegen mangelnder Einreichung von Papieren zu eigenen Exporten noch mehr unter Druck. Die Untersuchungsergebnisse von US-Bundesermittlern seien zwar noch vorläufig, berichteten mehrere mit informierte Personen. Sie könnten aber dabei helfen zu klären, ob Caterpillar fehlende Exportpapiere den Weg dafür ebneten, Steuern zu hinterziehen.

Caterpillar
Caterpillar 340,00

Die fehlenden Exportmitteilungen fielen bei einer laufenden strafrechtlichen Untersuchung wegen Ausfuhr- und Steuervergehen auf, so die Insider weiter. Insgesamt ist die aktuelle Untersuchung nur die vorerst letzte in einer Reihe von Ermittlungen, die sich weitgehend um eine Schweizer Tochter drehen, mit der laut Ermittlern des US-Senats Caterpillar systematisch seine Steuerschuld drückte.

Die Schweizer Sparte war am Vertrieb von Ersatzteilen ins Ausland beteiligt. Zwar steht der steuerrechtliche Teil der Ermittlung noch ganz am Anfang. Doch laut den informierten Kreisen könnten sie in eine jahrelange Untersuchung münden.

Seit März machen Ermittler Druck

Bisher ist Caterpillar keines Vergehens beschuldigt worden. Eine Firmensprecherin sieht Caterpillar als Steuerzahler vollkommen auf legalem Boden. Das Unternehmen sei dabei, auf die Bedenken der Regierung zu antworten und hoffe auf eine Aufklärung in einem vertretbaren Zeitrahmen.

Als Teil der Ermittlung gab es im März in der Firmenzentrale und zwei naheliegenden Standorten bereits Razzien durch drei Behörden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Suche nach Informationen über Export-Informationen Caterpillars, wie sich aus vorher veröffentlichten Durchsuchungsbefehlen ergibt. Laut den Informanten ist noch unklar, ob diese steuerlich relevant sind.

Den Ermittlern waren Diskrepanzen zwischen Unterlagen, die Caterpillar als Antwort auf Vorladungen vor den Razzien eingereicht hatte und Export-Pflichtmitteilungen an das US-Handelsministerium aufgefallen, fügen die Insider hinzu.

Hunderttausende Eingaben

Das Export-Informationssytem versorgt den Staat mit US-Handelsdaten und beinhaltet etwa Daten zum Wert ausgeführter Güter. Zugleich können Ermittler die Exporte nachverfolgen und Lieferungen in Länder überwachen, die mit Sanktionen belegt wurden. Exporteuren drohen Zivil- oder Strafverfahren, wenn sie der Regierung Exportinformationen vorenthalten oder irreführende Angaben machen. Allerdings können Unregelmäßigkeiten im Export-Informationssytem, das jede Woche Hunderttausende Eingaben verarbeiten muss, auch ganz harmlose Erklärungen haben, so etwa technische Pannen, erläutert ein früherer Vertreter des Handelsministeriums.

Die März-Razzien hatten Wall-Street-Analysten, Investoren und Mitarbeiter verunsichert. "Jeder wurde völlig zu Recht auf dem falschen Fuß erwischt", erinnert sich ein Insider. Zur damaligen Zeit zeigte sich auch Caterpillar-Chef Jim Umpleby insofern überrascht, als dass sein Konzern eigenen Angaben zufolge mit den Behörden kooperiert hatte.

Quelle: ntv.de, Andrew Tangel und Aruna Viswanatha, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen