Wirtschaft

Ukraine-Krise schlägt durch Carlsberg schluckt Prognose

(Foto: Carlsberg)

Statt einer Gewinnsteigerung rechnet der Bierbrauer Carlsberg - bekannt in Deutschland für die Marken Holsten und Astra - nun mit einem Ergebnisrückgang. Die starke Fokussierung auf Osteuropa bereitet Probleme. Auch Konkurrent Heineken schwächelt.

Die Probleme in Russland und der Ukraine schlagen sich in den Halbjahreszahlen des dänischen Bierkonzerns Carlsberg nieder. Sie stellten eine größere Belastung für das Gesamtjahr dar als erwartet, hieß es von Unternehmensseite. Carlsberg senkte deswegen trotz eines leichten Gewinnplus im zweiten Quartal den Ausblick für 2014.

Der Konzern, zu dem Biermarken wie Tuborg, Holsten und Astra gehören, erwartet nun einen Rückgang des um Sondereffekte bereinigten Ergebnisses um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz. Zuvor war Carlsberg von einer Gewinnsteigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Dasselbe hatte das Unternehmen beim operativen Gewinn erwartet. Dieser wird nun jedoch voraussichtlich im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich nachgeben.

Osteuropa-Markt ist ein Problem

Ein Problem hat Carlsberg vor allem auf dem russischen Markt. Der Bierabsatz dort wird wohl um einen hohen einstelligen Prozentsatz zurückgehen. Auch in der Ukraine sieht es schlecht aus. Zusätzlich zu den krisenbedingten Rückgängen macht dem Konzern eine Erhöhung der Biersteuer um 43 Prozent im Mai zu schaffen.

Carlsberg setzt in hohem Maße auf die osteuropäischen Absatzmärkte. Um das schwächelnde Wachstum im Westen auszugleichen, übernahm das Unternehmen 2008 den russischen Marktführer Baltika Breweries komplett. Allerdings haben Einschränkungen bei der Werbung und bei Kioskverkäufen dem Wachstum in den vergangenen Quartalen einen Dämpfer verpasst. Der schwache Rubel belastet die Gewinne überdies.

Gewinnsteigerung im Quartal

Im zweiten Quartal ging es dennoch leicht nach oben. Das Unternehmen verdiente 2,21 Milliarden Dänische Kronen, umgerechnet knapp 300 Millionen Euro. Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte der Gewinn bei 2,07 Milliarden Kronen gelegen. Der Umsatz stieg leicht auf 19,16 von 19,06 Milliarden Kronen. Analysten hatten mit 2,08 Milliarden Kronen Gewinn und 19,39 Milliarden Kronen Umsatz gerechnet.

Heineken schwächelt auch

Widrige Wechselkursbedingungen machen auch dem Konkurrenten Heineken das Leben schwer, der geographisch breiter aufgestellt ist als Carlsberg. Die Wechselkurse machten die positiven Effekte aus steigenden Absatzmengen und höheren Preise zunichte.

Der Umsatz der Niederländer gab im ersten Halbjahr um ein knappes Prozent auf 9,27 Milliarden Euro nach. Negativ machte sich dabei auch der Verkauf einer Tochter in Finnland bemerkbar. Auf organischer Basis stieg der Umsatz um 4,8 Prozent. Die Absatzmenge legte um 3 Prozent zu. Unter dem Strich sank der Gewinn in der ersten Jahreshälfte um 1,3 Prozent auf 631 Millionen Euro.

Für den weiteren Jahresverlauf geht die Heineken NV, die neben ihrer Kernmarke hierzulande für Paulaner und Kulmbacher bekannt ist, von einem steigenden organischen Umsatz und Gewinn aus. Allerdings dürften beide Kennziffern langsamer wachsen als in der ersten Jahreshälfte.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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