Politik

Russland-Beziehung zu angespannt Bundeswehr will neue Panzer kaufen

Die Bundeswehr will 131 zusätzlich Panzer des Typs "Boxer" kaufen.

Die Bundeswehr will 131 zusätzlich Panzer des Typs "Boxer" kaufen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor wenigen Monaten noch schmettert das Verteidigungsministerium den geplanten Großeinkauf aus Spargründen ab. Jetzt ändern die Beamten ihre Meinung: 131 zusätzliche Truppentransporter sollen gekauft werden - die Situation mit Russland sei zu prekär.

Das Bundesverteidigungsministerium plant wegen der zunehmend gespannten Beziehungen zu Russland nun doch den Kauf weiterer Radpanzer für die Bundeswehr. Das Ministerium beabsichtige ab 2016 die Beschaffung von 131 zusätzlichen Fahrzeugen des Typs "Boxer" für insgesamt etwa 620 Millionen Euro, heißt es in der Vorlage des Finanzministeriums für die Schlussberatungen des Bundestags-Haushaltsausschusses über den Etatentwurf 2015.

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Die bisher für das Heer vorgesehenen 190 Boxer reichten "vor dem Hintergrund der veränderten Sicherheitslage, insbesondere bezogen auf den europäischen Rahmen", nicht mehr aus, hieß es. Schließlich könne Deutschland vor allem das Heer in die Bündnisverteidigung einbringen. Der Haushaltsausschuss des Bundestags muss die Beschaffung der Radpanzer, die von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann gebaut werden, noch genehmigen.

Koalition setzt sich durch

Vor wenigen Monaten hatte sich das Verteidigungsministerium noch gegen den Kauf weiterer Fahrzeuge gesperrt. Dies sei nach der derzeitigen Finanzplanung nicht zu leisten, schrieb der Parlamentarische Staatssekretär Markus Grübel damals an den Wehr-Ausschuss des Bundestags. Die Verteidigungspolitiker der Koalition drängten Mitte Oktober unter Verweis auf die Ukraine-Krise jedoch erneut auf den Kauf weiterer Rad- und auch Kampfpanzer.

Die angestrebte Zahl von insgesamt 225 Leopard-Panzern und 190 Radpanzern des Typs Boxer sei angesichts der aktuellen Sicherheitslage nicht mehr angemessen, hieß es in den Anträgen der Verteidigungsexperten der Koalition für den Haushalt 2015. Die Schriftstücke enthalten zudem Hinweise auf weitere Mehrkosten, die aus dem Rüstungsbereich auf den Steuerzahler zurollen dürften.

Wie aus den Unterlagen für die abschließende Sitzung der Haushälter hervorgeht, kommt es beim Bau der neuen Fregatte der Klasse 125 offenbar zu Verzögerungen. Die Industrie werde 2015 entgegen den Planungen einen Meilenstein des Programms nicht erbringen können, heißt es. Daher würden die dafür vorgesehenen knapp 300 Millionen Euro zunächst nicht abfließen.

Die vier 125er Fregatten werden von den Werften ThyssenKrupp Marine Systems und Lürssen gebaut. Die Auslieferung der ersten Fregatte wird trotz der Verzögerungen weiter Mitte 2017 erwartet.

Quelle: ntv.de, hla/rts

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