Wirtschaft

Geplante Übernahme durch PSA Bundesregierung will alle Opel-Jobs erhalten

Wie viele Jobs bleiben bei Opel nach einer Übernahme bestehen?

Wie viele Jobs bleiben bei Opel nach einer Übernahme bestehen?

(Foto: dpa)

Rund 18.000 Arbeitsplätze bei Opel sollen auch nach einer Übernahme durch Autobauer PSA erhalten bleiben - dieses Ziel gibt die Bundesregierung aus. Bei der Gewerkschaft schätzt man ihren Einfluss darauf jedoch als begrenzt ein.

Die Bundesregierung hofft, die geplante Übernahme von Opel durch den französischen Autobauer PSA ohne Jobverluste zu vollziehen. Ziel sei es, alle Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten, sagte Opel-Koordinator und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er verwies auf eine geltende Betriebsvereinbarung, die Standorte und Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 garantiert.

Der Mutterkonzern von Opel, General Motors (GM) aus den USA, und PSA mit den Marken Peugeot, Citroën und DS hatten am Dienstag bekanntgegeben, dass sie über einen Eigentümerwechsel für das defizitäre Europageschäft von GM verhandeln. Die Nachricht löste in Deutschland umgehend Sorgen um die Arbeitsplätze bei Opel aus. In ganz Europa beschäftigt der Autobauer rund 35.600 Mitarbeiter - davon gut 18.000 in Deutschland.

Machnig sagte der "FAS" weiter, ein Zusammengehen mit den Franzosen biete der deutschen Marke gute Perspektiven. "Die Fusion ist eine Chance für Opel", sagte er. Das Unternehmen könne auf diese Weise neue Märkte erschließen und gemeinsame Vertriebswege nutzen.

"Pessimistischer Alarmismus"

Dem Magazin "Der Spiegel" sagte Machnig, durch einen Zusammenschluss würden sich auch "zusätzliche Möglichkeiten für Investitionen, Innovationen und Wachstum" ergeben. Den "pessimistischen Alarmismus", der die Beschäftigten unnötig in Sorge versetze, teile er nicht, sagte Machnig.

Der für die Bundesländer mit Opel-Standorten zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger sieht jedoch nur geringe Einflussmöglichkeiten der Politik, sollte General Motors Opel an PSA verkaufen. Natürlich begrüße er die Unterstützung aus der Bundes- und Landespolitik, sagte Köhlinger dem "Handelsblatt". Auch dass Machnig die Gespräche koordiniere, könne "positive Ansatzpunkte" bringen, weil er aus seiner Thüringer Zeit Opel Eisenach noch gut kenne.

Genaue politische Maßnahmen seien noch offen und zu diskutieren, sagte Köhlinger. Auf der formalen Ebene seien die Möglichkeiten "aber wohl eher begrenzt", sagte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, der die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Saarland umfasst.

Kein Wettkampf einzelner Standorte

Für einen Wettkampf der einzelnen europäischen Opel-Standorte sieht Köhler im Moment noch keinen Anlass. Es gebe bei der Arbeitnehmervertretung von Opel eine sehr enge Abstimmung auf europäischer Ebene, und die IG Metall stimme sich mit den französischen und spanischen Gewerkschaften ab. "Ich glaube, wir müssen das wachsam im Blick behalten und koordiniert vorgehen. Wir setzen auf die Absicherung der Standorte und Beschäftigung in allen europäischen Ländern", sagte Köhlinger.

Es gebe bereits Kooperationserfahrungen mit PSA bei der Produktion gemeinsamer Fahrzeuge. Dies sei keinesfalls schlecht zu bewerten. Ein Zusammengehen mit PSA könnte "ein paar positive Effekte in technischen Fragen haben". "Das könnte auch für Opel sinnvoll sein", sagte Köhlinger.

Quelle: ntv.de, kst/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen