Wirtschaft

Keine Panik! Buffett hilft nervösen Anlegern weiter

Einer der reichsten Menschen: Warren Buffett.

Einer der reichsten Menschen: Warren Buffett.

(Foto: imago stock&people)

Mit Blick auf Krisenherde und sinkende Börsenkurse bekommt es mancher Anleger mit der Angst zu tun und fragt sich, ob er sich lieber von seinen Aktien trennen sollte. Was würde Investment-Guru Warren Buffett dazu sagen?

Ukraine, Irak, Ebola: Angesichts vieler schlechter Nachrichten geht es an den Börsen deutlich abwärts. Anleger fragen sich: Was soll ich jetzt bloß tun?

Vielleicht hilft es, auf Warren Buffett zu hören. Schließlich hatte selbst der Zusammenbruch von Lehman Brothers die Investmentlegende nicht nervös gemacht. Und so schlimm wie damals ist die Lage derzeit bei weitem nicht.

Kurz nachdem die US-Bank kollabierte, veröffentlichte die "New York Times" im Oktober 2008 einen Text von Buffett, der auch in anderen Krisenzeiten Anleger beruhigt. "In nächster Zeit wird die Arbeitslosigkeit steigen, die Geschäftstätigkeit wird stocken, und die Schlagzeilen werden weiterhin furchterregend sein", schrieb Buffett. Doch er kaufe jetzt Aktien. "Eine einfache Regel bestimmt mein Handeln", ergänzte er. "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn die anderen ängstlich sind."

Dann wurde er konkreter: "Investoren tun gut daran, bei stark fremdfinanzierten Unternehmen mit schwacher Wettbewerbsposition misstrauisch zu sein", so der Multi-Milliardär. "Aber Ängste mit Blick auf die langfristigen Gewinnaussichten der vielen gesunden Unternehmen des Landes machen keinen Sinn. Diese Firmen werden zwar Gewinnrückgänge verzeichnen, wie es immer wieder passiert ist. Aber die meisten von ihnen werden in fünf, zehn, zwanzig Jahren neue Gewinnrekorde aufstellen."

Er könne nicht vorhersagen, wie sich die Börse kurzfristig entwickle, schrieb Buffett weiter. "Ich habe nicht die leiseste Idee, ob die Aktien in einem Monat oder in einem Jahr höher oder tiefer stehen. Wahrscheinlich ist aber, dass der Markt nach oben geht, noch bevor sich die allgemeine Stimmung oder die Konjunktur verbessern." Als Beispiel führte er die Große Depression an: "Der Dow Jones erreichte sein Tief von 41 Punkten am 8. Juli 1932. Das ökonomische Umfeld verschlechterte sich weiter, bis Präsident Franklin D. Roosevelt im März 1933 seine Amtsgeschäfte aufnahmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Markt bereits 30 Prozent zugelegt."

In einem Brief an die Aktionäre seines Investment-Vehikels Berkshire Hathaway brachte er 1995 seine Strategie auf den Punkt: "Wir werden politische und ökonomische Vorhersagen weiterhin ignorieren." Diese stellten sich für viele Investoren und Geschäftsleute als teure Ablenkungen heraus. "Vor 30 Jahren hat niemand die massive Ausweitung des Vietnamkriegs, Ölschocks, den Rücktritt eines Präsidenten, die Auflösung der Sowjetunion oder einen Dow-Jones-Tagesverlust von 508 Punkten voraussehen können", schrieb Buffett. In den nächsten 30 Jahren werde es andere große Beben geben.

"Wir werden weder versuchen, sie vorherzusagen, noch von ihnen zu profitieren", so der Inverstor. Stattdessen wolle er weiterhin in gesunde Unternehmen investieren. "Dann werden von außen kommende Überraschungen nur einen kleinen Effekt auf unsere langfristigen Ergebnisse haben."

Selbst Buffett weiß also nicht, was politisch und wirtschaftlich in den kommenden Monaten passiert. Aus Anlegerperspektive ist ihm das auch herzlich egal - weil er auf robuste Unternehmen setzt, die auf lange Sicht für eine ordentliche Rendite sorgen.

Quelle: ntv.de

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