Wirtschaft

Geburt eines neuen Auto-Riesen Brüssel genehmigt Opel-Übernahme

Französischer Flair in Rüsselsheim: Opel erlebt mit PSA eine Art europäische Einigung.

Französischer Flair in Rüsselsheim: Opel erlebt mit PSA eine Art europäische Einigung.

(Foto: REUTERS)

Europas Wettbewerbshüter heben den Daumen: Die Franzosen dürfen Opel den Amerikanern abkaufen. Durch den Deal zwischen PSA und General Motors entsteht Europas zweitgrößer Automobilkonzern nach Volkswagen.

Die EU-Kommission hat die Übernahme von Opel durch Peugeot ohne Auflagen genehmigt. Nach eingehender Prüfung habe man keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, teilte die Brüsseler Behörde mit.

Der französische Peugeot-Mutterkonzern PSA hatte bereits im März seine Absicht bekundet, den deutschen Autobauer vom US-Konzern General Motors (GM) zu übernehmen. Damit entsteht der zweitgrößte Automobilkonzern Europas nach Volkswagen. Das Milliardengeschäft könnte bereits Ende des Monats abgeschlossen sein, wie Opel kürzlich mitteilte.

Bei der Prüfung des Vorhabens kamen die EU-Wettbewerbshüter zu dem Schluss, dass eine Übernahme von Opel durch PSA in den betroffenen Märkten keine problematischen Verwerfungen auslösen dürfte. Der aus dem Zusammenschluss hervorgehende französisch-deutsche Automobilkonzern werde weiterhin einem starken Wettbewerb seitens anderer in Europa aktiver Hersteller wie etwa Renault, Volkswagen, Daimler, Ford, Fiat und verschiedener asiatischer Wettbewerber ausgesetzt sein, erklärte ein Kommissionssprecher.

Mit Blick auf die Herstellung und den Verkauf von Kraftfahrzeugen seien die gemeinsamen Marktanteile der beiden Unternehmen auf allen betroffenen Märkten vergleichsweise gering. Was die Groß- und Einzelhandelsmärkte betrifft, schloss die Kommission nachteilige Auswirkungen aus, da PSA und Opel unterschiedliche Vertriebskanäle nutzten und unabhängige Einzelhändler, Importeure und Händler hätten.

GM zahlt drauf

General Motors ist derzeit der größte Autohersteller der USA. PSA überweist für Opel inklusive die britische Schwester Vauxhall rund 1,3 Milliarden Euro. Dazu bekommt GM rund 900 Millionen Euro für das europäische Geschäft der Autobank GM Financial. Zugleich muss GM allerdings Pensionsverpflichtungen für Opel begleichen. Damit machen die Amerikaner unter dem Strich beim Opel-Verkauf ein Minus.

Die Gesamtkosten in Zusammenhang mit dem Verkauf der deutschen Tochter dürften höher als bislang geplant ausfallen, hatte GM Finanzvorstand Chuck Stevens erst vergangene Woche erklärt. Das Unternehmen rechne nun mit einer Belastung durch den Verkauf in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar. Das ist eine Milliarde mehr als bislang angenommen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa/rts

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