Wirtschaft

Stabilisierung mit Milliardensummen Broker wollen Chinas Kurssturz aufhalten

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(Foto: AP)

Bis Juni befeuerten riskante Wetten das Dauer-Hoch der chinesischen Kurse. Dann begann der Shanghaier Leitindex plötzlich zu fallen. Mittels Milliardensummen sollen die chinesischen Börsen nun stabilisiert werden.

Chinas führende Broker wollen die Aktienmärkte der Volksrepublik nach dem Kurseinbruch der vergangenen Wochen mit großen Geldsummen stützen. Die 21 größten Börsenmakler des Riesenreichs kündigten an, zur Stabilisierung der Kurse gemeinsam umgerechnet mindestens 17,3 Milliarden Euro in Wertpapiere zu investieren.

Shanghai Composite
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Die Broker versprachen, keine Dividendenpapiere mehr zu verkaufen, bis sich der Shanghaier Leitindex auf über 4500 Punkte erholt habe. Am Freitag war er um 5,8 Prozent auf 3684 Zähler eingebrochen. Auf Wochensicht stürzte er um mehr als zwölf Prozent ab. Die börsennotierten Broker erklärten zudem, eigene Aktien zurückzukaufen.

Niedrigere Zinsen und geringere Handelsgebühren hatten den Ausverkauf am chinesischen Aktienmarkt bislang nicht stoppen können - seit Mitte Juni ging es rund 30 Prozent abwärts. Im Ringen um Stabilität wollen die Finanzmarktaufseher nun verstärkt nach Hinweisen auf illegale Marktmanipulationen suchen. Viele chinesische Anleger glauben, dass die Schuld an der Talfahrt bei ausländischen Investoren liegt, die massiv auf fallende Kurse in China gewettet haben sollen.

Chinesische Spekulationsblase bedroht Wachstum

Die Regierung in Peking versucht mittlerweile den hoch spekulativen Handel mit Hebelprodukten einzudämmen, bei dem mit geringen Beträgen große Volumen bewegt werden können. So wurden die Bedingungen für das mit geliehenem Geld betriebene Geschäft, "Margin Lending", verschärft und höhere hinterlegte Sicherheiten von den Investoren eingefordert.

Vor Juni waren die Kurse in China, befeuert von diesen vor allem von Privatanlegern betriebenen riskanten Wetten, monatelang gestiegen. Zahlreiche Experten hatten angesichts eines Kursplus von rund 150 Prozent von November bis Mitte Juni von einer Spekulationsblase gesprochen. Viele Investoren sorgen sich, dass bei einem Platzen der Blase in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft das ohnehin schwächelnde Wachstum in Gefahr gerät.

Quelle: ntv.de, ahe/rts

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