Wirtschaft

Unsicherer Absatz auf der Insel Brexit bringt Opel die Kurzarbeit

Heißt Astra, sieht aus wie ein Astra, ist aber ein Vauxhall und kein Opel.

Heißt Astra, sieht aus wie ein Astra, ist aber ein Vauxhall und kein Opel.

(Foto: imago/Future Image)

Was auf dem Kontinent Opel ist, ist in Großbritannien Vauxhall. Die meisten Fahrzeuge der GM-Tochter werden jedoch auf dem Kontinent gebaut - vor allem von Opel. Für die Rüsselsheimer hat das Brexit-Votum nun drastische Konsequenzen.

Das Votum Großbritanniens für den Austritt aus der EU verhagelt Opel das Geschäft. In Rüsselsheim und Eisenach werde im weiteren Jahresverlauf Kurzarbeit eingeführt, sagte ein Sprecher der General-Motors-Tochter am Freitag. Das Ausmaß werde in hohem Maße von den Verkaufszahlen der Modelle Insignia und Corsa in Großbritannien abhängen. Für beide Fahrzeuge ist das Land der größte Markt.

General Motors (GM)
General Motors (GM) 46,05

Nach Informationen des "Spiegel" soll im Werk Rüsselsheim wegen schwacher Verkaufszahlen des Insignia in diesem Jahr über 28 Tage kurz gearbeitet werden. Das Brexit-Votum werde zudem einen Einfluss auf die finanziellen Ergebnisse von Opel in Europa haben, sollte das britische Pfund für den Rest des Jahres auf dem aktuellen Niveau verharren, bekräftigte der Opel-Sprecher.

Die Briten hatten sich am 23. Juni für einen Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen. Das Pfund war daraufhin auf ein 31-Jahres-Tief abgestürzt und notiert nach einer leichten Erholung aktuell bei 1,31 Dollar - Mitte Juni kostete die britische Währung noch rund 1,45 Dollar. Der Opel-Mutterkonzern GM rechnet nach Angaben von Ende Juli mit Kosten von bis zu 400 Millionen Dollar durch die Brexit-Abstimmung.

Währungsverluste durch schwaches Pfund

Die GM-Tochter Vauxhall produziert zwar in Großbritannien, der größte Teil der dort verkauften Wagen wird von Opel jedoch aus der EU dorthin geliefert. Wegen des schwachen britischen Pfunds fallen dadurch Währungsverluste an. Nach einer Umfrage der Bank of England mehren sich zudem die Anzeichen für eine Abkühlung der britischen Wirtschaft. Die Notenbank stemmt sich mit niedrigeren Zinsen und einer Geldflut gegen eine drohende Rezession.

Analysten befürchten, dass die Probleme in Großbritannien die Sanierungserfolge von Opel zunichtemachen. GM will in diesem Jahr erstmals seit 1999 in Europa wieder Gewinn schreiben. Im zweiten Quartal erzielte GM in Europa mit 137 Millionen Dollar den ersten Betriebsgewinn seit fünf Jahren.

Quelle: ntv.de, bdk/rts

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