Wirtschaft

Börsengang nimmt Gestalt an Braas Monier will sich am Markt eindecken

Größer deutscher IPO des Jahres: Braas Monier könnte bis zu 620 Millionen Euro einsammeln.

Größer deutscher IPO des Jahres: Braas Monier könnte bis zu 620 Millionen Euro einsammeln.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Eigner des Dachpfannen- und Schornstein-Hersteller Braas Monier bringen das Unternehmen an die Börse. Mit dem Erlös will das Unternehmen seine Schuldenlast weiter verringern. Anleger werden mit einer attraktiven Dividendenausschüttung geködert.

Der Dachpfannen- und Schornstein-Hersteller Braas Monier plant den bisher größten Börsengang des Jahres in Deutschland. Dabei will das Unternehmen bis zu 621 Millionen Euro einsammeln. Davon gehen 100 Millionen Euro an das Unternehmen selbst, wie Braas Monier im Börsenprospekt mitteilt. Insgesamt wäre das Unternehmen damit gut eine Milliarde Euro wert.

Die Aktien können ab Mittwoch bis zum 24. Juni in einer Spanne von 23 bis 28 Euro gezeichnet werden. Am 25. Juni will das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg sein Debüt an der Börse in Frankfurt feiern. Vor fünf Jahren war Braas Monier von seinen Gläubigern übernommen worden, als der Bauzulieferer unter seinen Schulden zusammenzubrechen drohte, die ihm der Finanzinvestor PAI Partners aufgeladen hatte.

Begleitet wird der Börsengang des 7400 Mitarbeiter starken Unternehmens, dessen Deutschland-Geschäft von Oberursel bei Frankfurt aus geleitet wird, von den Banken BNP Paribas, JP Morgan und UBS.

Umbau belastet Ergebnis

Die derzeitigen Haupteigner, allen voran die Beteiligungs-Firmen Apollo, TowerBrook und York Capital, wollen ihren Anteil auf bis zu 42 Prozent reduzieren. Auch BNP Paribas gehört zu den Großaktionären von Braas Monier. Die Schulden sind inzwischen auf knapp 450 Millionen Euro geschrumpft. Mit dem Emissionserlös will Vorstandschef Pepyn Dinandt weitere Kredite tilgen. Er lockt die Anleger mit einer Dividende von 25 bis 50 Prozent des Nettogewinns, sobald die Verschuldungsquote einen bestimmten Wert unterschritten hat. Das sei 2015 erfüllbar.

Im vergangenen Jahr und im ersten Quartal 2014 standen aber noch rote Zahlen zu Buche, vor allem wegen eines noch laufenden Stellenabbaus. 2013 lag der Nettoverlust bei 69 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) steigerte das Unternehmen um mehr als ein Viertel auf 160 Millionen Euro. Dabei sank der Umsatz wegen der flauen Bau-Konjunktur und des schlechten Wetters auf 1,23 Milliarden Euro.

Leichtes Wachstum angepeilt

Im Auftaktquartal kletterten die Erlöse um 16 Prozent auf 250 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr sagt Braas Monier aber nur ein leichtes Wachstum voraus, das Ebitda soll deutlich stärker steigen. Die Restrukturierungskosten sollen in diesem Jahr weit weniger ins Gewicht fallen.

Während in Deutschland Braas die bekannteste Marke ist, werden Dachpfannen und -ziegel in Skandinavien und Asien unter dem Namen Monier verkauft. Ein großer Konkurrent ist die österreichische Wienerberger, zu den deutschen Rivalen gehören die zur belgischen Etex-Gruppe ("Eternit") gehörende Creaton und Erlus.

Braas Monier ist das zweite deutsche Unternehmen, das von seinen ehemaligen Gläubigern in diesem Jahr an die Frankfurter Börse gebracht werden soll. Die Aktie des Gasdruckfedern-Spezialisten Stabilus legte in den vergangenen drei Wochen zwölf Prozent zu. Sein Börsengang hatte 260 Millionen Euro gebracht.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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