Gegen feindliche Übernahme Botox-Hersteller kämpft um Eigenständigkeit
29.04.2014, 07:55 UhrIn der weltweiten Pharma-Branche ist derzeit eine Menge Bewegung. Pfizer will für 100 Milliarden Dollar AstraZeneca schlucken, der kanadische Konzern Valeant den Botox-Produzenten Allergan. Der wiederum riskiert nun eine dicke Lippe.
Neben dem Pfizer-Offerte für AstraZeneca steht die Pharmabranche vor einer weiteren Milliardenübernahme - und die könnte zu einer dritten führen. Der amerikanische Botox-Hersteller Allergan bereitet offenbar ein neues Milliardengebot für den britischen Arzneimittelhersteller Shire vor, um selbst einer feindlichen Übernahme zu entgehen. Bereits in den nächsten Tagen könne Allergan eine Offerte für Shire vorlegen, erklärten mit den Plänen vertraute Personen. Shire wird am Markt mit rund 32 Milliarden Dollar bewertet.
Allgergan ist derzeit selbst ein Übernahmeziel von Valeant. Der kanadische Pharmakonzern will Allergan für 47 Milliarden Dollar schlucken. Allergan wolle aber unabhängig bleiben, hieß es in den Kreisen. Mit Shire könnte sich der Botox-Hersteller möglicherweise vor einer Übernahme schützen. Allergan war vor ein paar Monaten bei Shire mit seinem Vorhaben abgeblitzt.
Allergan wollte sich nicht dazu äußern. Bei Shire war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Entwicklung von Medikamenten gegen seltene Erkrankungen gehört zum Kerngeschäft von Shire. Die Briten produzieren unter anderem Arzneien gegen die seltenen Stoffwechselkrankheiten Morbus Gaucher und Morbus Fabry. Allergan ist vor allem für seinen Faltenglätter Botox bekannt.
Eine Menge Bewegung in der Branche
Derzeit rollt eine Fusionswelle durch die Pharmabranche, weil sich die Konzerne wegen Patentabläufen einer neuen Konkurrenz durch Nachahmerprodukte stellen müssen und sie sich auch wegen der Kürzungen im staatlichen Gesundheitswesen umorientieren.
So will etwa der US-Riese Pfizer - bekannt etwa für seine Potenzpille Viagra - den britischen Konkurrenten AstraZeneca übernehmen. Die Offerte soll rund 100 Milliarden Dollar betragen. AstraZeneca ist das bisher aber zu niedrig. Der Pharmariesen Novartis und GlaxoSmithKline planen darüberhinaus einen Milliardendeal im Krebsmedizingeschäft.
Quelle: ntv.de, bad/rts