Wirtschaft

Aktien vom Handel ausgesetzt Börsenaufsicht warnt vor Ebola-Betrügern

(Foto: imago/China Foto Press)

Es ist ein alter Trick, doch er funktioniert: Durch Jubelmeldungen werden Aktien von Kleinstunternehmen angepriesen. Derzeit steht das Geschäft mit der Ebola-Seuche hoch im Kurs.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat vor Betrug im Zusammenhang mit der Ebola-Seuche gewarnt und den Handel mit den Aktien von vier kleinen Unternehmen ausgesetzt. Diese hatten der Behörde zufolge Produkte angekündigt, mit der sich Ebola behandeln oder eine Ansteckung verhindern lasse. Die Angaben ließen sich nicht bestätigen, so die SEC. Es gebe dafür zu wenig öffentlich zugängliche Informationen über die Geschäfte der Unternehmen.

Zugleich verwies die SEC darauf, dass in Krisenfällen - etwa Naturkatastrophen - regelmäßig Betrüger auf den Plan treten. Diese nutzten die öffentliche Aufmerksamkeit, um wenig bekannte und kaum gehandelte Aktien von Kleinstunternehmen anzupreisen. Ziel sei es, Anleger davon zu überzeugen, dass diese Firmen auf besondere Angebote spezialisiert seien, die in diesen Krisen benötigt würden.

Bei den zunächst für zehn Tage vom Handel ausgesetzten Aktien handelt es sich um Bravo Enterprises aus New York, die kalifornischen Immunotech Laboratories und Wholehealth Products sowie Myriad Interactive Media aus Kanada.

Aktie springt über 1-Cent-Marke

Immotech hatte am 21. Oktober mitgeteilt, es hoffe, ein experimentelles Medikament zur Behandlung der Seuche in Afrika zu verkaufen. An diesem Tag wurden der Nachrichtenagentur Reuters zufolge 28 Millionen Aktien der Firma gehandelt - in den 50 Tagen zuvor waren es im Schnitt 223.000 Papiere. Die Aktie ist nahezu wertlos: Der Kurs kletterte an dem Tag sprunghaft über die Marke von 1 US-Cent, fiel dann zurück und tendiert derzeit bei 0,1 Cent.

Myriad, nach eigenen Angaben ein Entwickler von Websites, wartete Mitte Oktober mit einer anderen Ankündigung auf: Das Unternehmen teilte mit, es entwerfe ein "Ebola-Tracking-System". Damit könnten Menschen in westlichen Ländern sich über die Verbreitung der Seuche informieren. Nach Reuters-Angaben wurden an diesem Tag 16 Millionen Myriad-Aktien gehandelt, die Tage zuvor waren es durchschnittlich 180.000 Stück.

Seit 2013 geht die US-Börsenaufsicht verstärkt gegen Wertpapierbetrug im wenig regulierten Markt von Kleinaktien vor. Anleger sollten misstrauisch sein, wenn hohe Gewinne bei geringem Risiko versprochen werden, warnt die SEC. Auch vor unaufgefordert eintreffender Werbung für Investments sollten sie sich in Acht nehmen.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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