Boeing hat mit seiner erneuerten 737 viel vor: Der neue Flieger soll dem A320neo Paroli bieten. Die Nachfrage nach den kleinen Jets ist groß, die ersten Maschinen werden in Kürze regelmäßig fliegen.

Nach zwischenzeitlichen Bedenken wegen möglicher Triebwerksprobleme hat der US-Flugzeughersteller Boeing erstmals seinen neuen Mittelstreckenjet 737 Max 8 ausgeliefert. Die erste Maschine sei an die malaysische Fluggesellschaft Malindo Air übergeben worden, teilte Boeing mit. Insgesamt hat die Airline 201 dieser Jets bestellt.

Vergangene Woche hatten die Amerikaner wegen möglicher Triebwerksprobleme die Testflüge vorübergehend stoppen müssen, am Freitag durften sie wieder aufgenommen werden. Im Juni soll mit Norwegian die zweite Airline die ersten 737 Max bekommen. Sie sollen für Flüge über den Atlantik eingesetzt werden.

Für Boeing ist die neue Generation der 737, die als Konkurrenzmodell dem Airbus A320neo Paroli bieten soll, von hoher Bedeutung. Denn die Nachfrage nach den kleineren Maschinen ist groß, während sich für Jumbo-Jets derzeit kaum Kunden interessieren.

So hatte die iranische Fluggesellschaft Aseman Airlines im April angekündigt, sie wolle 30 Mittelstreckenjets in der modernisierten Neuauflage 737 Max kaufen. Der Auftrag hat laut Preisliste einen Gesamtwert von 3,4 Milliarden US-Dollar. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen hohe Rabatte üblich.

Die 737 Max ist die vierte Generation des Kurz- und Mittelstreckenklassikers 737. Sie verbraucht weniger Sprit als das Vorgängermodell, vor allem wegen modernerer Triebwerke. Der neue Flieger wird in drei Längen angeboten: Max 7, Max 8 und Max 9. Die Maschinen bieten normalerweise Platz für 138 bis 220 Passagiere.

Boeing hat mit dem neuen Modell viel vor: Bisher wurden mehr als 3700 Maschinen bestellt. Das Unternehmen plant, 2019 jeden Monat 57 dieser Flieger zu produzieren. Damit würde die 737 Max die größte Einnahmequelle des Konzerns.