Wirtschaft

Jet-Bestellungen lassen nach Boeing etwas enttäuschter als Airbus

Mit Airbus' Superflieger, dem A380, klappt es derzeit ganz schlecht.

Mit Airbus' Superflieger, dem A380, klappt es derzeit ganz schlecht.

(Foto: dpa)

Die Luftfahrtmesse in Farnborough geht zu Ende. Airbus sackt hunderte neue Aufträge ein, Boeing ebenfalls. Doch mit den Veranstaltungen der vergangenen Jahren hatte das wenig zu tun.

Nach der Luftfahrtmesse im englischen Farnborough zeichnet sich ein Nachlassen des Auftragsbooms für die großen Flugzeugbauer ab. Auf der Airshow ließ der europäische Hersteller Airbus seinen US-Rivalen Boeing zwar bei den Neubestellungen hinter sich und liegt damit im bisherigen Jahresverlauf wieder vorn. Airbus-Verkaufschef John Leahy räumte jedoch ein, dass sein Ziel von 650 bis 700 Neubestellungen für 2016 ehrgeizig sei. 

Auf der Messe sammelte Airbus seit Montag neue Bestellungen und Vorverträge für 279 Verkehrsflugzeuge ein - mit einem Listenpreis-Wert von rund 35 Milliarden US-Dollar. Davon sind 197 Bestellungen bereits fix. Boeing kam auf Verträge für 140 Maschinen im Wert von 22,4 Milliarden Dollar, davon 20 Festaufträge. Damit blieben beide Hersteller deutlich hinter den Messen der Vorjahre zurück. Auf der Luftfahrtschau in Le Bourget bei Paris 2015 hatten sich die Kaufvereinbarungen bei Airbus noch auf über 400 Jets summiert, in Farnborough vor zwei Jahren waren es fast 500 Maschinen. Auch Boeing schnitt diesmal schlechter ab. Rechnet man alle verbindlichen Bestellungen seit Jahresbeginn zusammen, liegt Airbus nun mit 380 georderten Flugzeugen vor Boeing mit 321 Maschinen.

Größtes Interesse an Spritspar-Modellen

Der Großteil der Messeaufträge galt den Mittelstreckenjets in den spritsparenden Neuauflagen - wie der Boeing 737-MAX und dem Airbus A320neo. Boeing fand zudem Interessenten für 32 Langstreckenjets wie den "Dreamliner", Airbus wurde 10 Exemplare der Großraumjets A350 und A330 los.

Derweil hofft Airbus, die gestoppten Auslieferungen beim Verkaufsschlager A320neo schnell wieder aufzunehmen. Die Hitzeprobleme mit dem Triebwerk des Herstellers Pratt & Whitney seien gelöst, sagte Brégier. Die 25 bereits gebauten Flugzeuge, denen noch die Turbinen fehlen, sollen zügig fertiggestellt werden. Das Getriebefan-Triebwerk, das maßgeblich für den reduzierten Kerosindurst der A320neo-Modelle verantwortlich sind, musste wegen Hitzeproblemen jeweils vor jedem Start im Leerlauf gelüftet werden. Airbus hatte die Auslieferungen daher ausgesetzt. 

An dem Getriebefan, der in ähnlicher Form auch bei den neuen Fliegern von Bombardier, Embraer und Mitsubishi zum Einsatz kommt, baut auch der Münchner Triebwerkshersteller MTU mit. Das Unternehmen verbuchte in Farnborough Bestellungen und Vorverträge im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa

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