Wirtschaft

40 Millionen Euro erstmal futsch Betrugs-Schaden bringt Leoni-Aktie zu Fall

Herber Dämpfer für Leoni: Analysten äußerten sich kritisch über die möglichen Folgen des Betrugsfalls.

Herber Dämpfer für Leoni: Analysten äußerten sich kritisch über die möglichen Folgen des Betrugsfalls.

(Foto: picture alliance / dpa)

Einen Tag nachdem MDax-Unternehmen Leoni seine Prognose kappt, trifft die Wucht des Marktes den Kurs der Aktie. Mehr als sechs Prozent rauscht sie nach unten. Ein negativer Analystenkommentar verleiht dem Absturz zusätzlichen Schwung.

Nach der Prognosesenkung vom Mittwoch haben immer mehr Anleger Leoni den Rücken gekehrt. Die Aktien fielen um 6,2 Prozent auf 31,01 Euro und damit an das MDax-Ende. Wegen eines Betrugsfalls musste der Autozulieferer seine Prognose für das laufende Jahr einstampfen. Denn der schon Mitte August bekanntgewordene Betrug mit einem Schaden von 40 Millionen Euro wird dem Unternehmen zufolge in voller Höhe auf das operative Ergebnis (Ebit) im dritten Quartal durchschlagen.

Bereits nach Bekanntwerden des Vorfalls Mitte August war die Leoni-Aktie eingebrochen. Im laufenden Jahr steht nun ein Verlust von rund 15 Prozent zu Buche, Ende Dezember 2015 stand der Kurs bei rund 36 Euro. Allerdings hat das Papier bereits eine Schwächephase in diesem Jahr überstanden: Anfang Juli war bei rund 23 Euro bereits ein Jahrestief markiert worden, von dem es sich zuletzt deutlich erholt hatte.

Am Mittwoch hatten die Aktien mit einem Plus von 2,3 Prozent geschlossen. "Viele Fonds reagieren erst heute auf die Nachricht", sagte ein Händler. "Dazu kam dann noch eine negative Analystenstudie, die den Druck erhöht hat." Kepler Cheuvreux hatte seine Empfehlung "reduce" nochmals mit einem auf 21 von 22 Euro gesenkten Kursziel versehen. Die Analysten reduzierten ihre Gewinnschätzungen und äußerten sich kritisch über die möglichen Folgen des Betrugsfalls beispielsweise für die Dividendenpolitik.

Die Umsatzprognose bleibt bestehen

Man arbeite weiter mit Nachdruck an der Aufarbeitung des Vorfalls und prüfe Ersatzansprüche, um den finanziellen Schaden zu kompensieren, teilte Leoni am Mittwoch weiter mit. Nach heutigem Stand sei eine endgültige Klärung möglicher Schadensersatzansprüche in diesem Jahr jedoch nicht mehr realistisch.

Die Umsatzprognose ließ Leoni derweil bestehen. Das Unternehmen erwartet weiterhin Einnahmen von 4,4 Milliarden Euro. Der Vorstand halte zudem an der Dividendenpolitik fest, rund ein Drittel des konzernweiten Jahresüberschusses auszuschütten - für das Jahr 2016 unter Berücksichtigung des nach heutigem Stand steuerlich nicht abzugsfähigen Sondereffekts aus dem Betrugsfall, teilte Leoni weiter mit.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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