Wirtschaft

Machtkampf um Pharmahersteller Stada-Chef wurde angeblich abgehört

Matthias Wiedenfels rückte im Sommer an die Stada-Spitze.

Matthias Wiedenfels rückte im Sommer an die Stada-Spitze.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Wettstreit um eine Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada wird womöglich zum Kriminalfall. Stada-Chef Wiedenfels sei abgehört worden, berichtet das "Manager Magazin". Auch intime Fotos seien versandt worden.

Im Bieterwettstreit um den Arzneimittelhersteller Stada ist Vorstandschef Matthias Wiedenfels einem Magazinbericht zufolge abgehört worden. Spähaktionen gegen den Stada-Chef fanden im zweiten Halbjahr 2016 statt, wie das "Manager Magazin" ohne Angabe von Quellen berichtet.

In Wiedenfels Dienstwagen wurde demzufolge eine Abhöreinrichtung gefunden. Zudem seien ihm anonym Fotos und Briefe zugesandt worden, die den 43-Jährigen in vertraulichen geschäftlichen Situationen oder im privaten Umfeld zeigten, berichtet das Magazin weiter. Die Zusendungen hätten aufgehört, nachdem Wiedenfels Sicherheitsfachleute und Behörden eingeschaltet habe. Ein Stada-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Wiedenfels war im vergangenen Juni im Vorstand auf den Posten des Vorstandschefs aufgerückt, nachdem der langjährige Stada-Chef Hartmut Retzlaff krankheitsbedingt sein Amt niederlegen musste. Seit seinem Amtsantritt hielten sich Spekulationen um einen Verkauf von Stada an einen Finanzinvestor oder einen Konkurrenten.

Inzwischen tobt um das Unternehmen ein Bieterwettstreit. Zwei Konsortien aus je zwei Finanzinvestoren bieten jeweils 58 Euro je Aktie für Stada. Das Unternehmen will den Preis aber noch in die Höhe treiben. Die Bieter werfen Stada Finanzkreisen zufolge vor, den Prozess unnötig in die Länge zu ziehen, um mögliche weitere Bieter anzulocken.

Finanzkreisen zufolge hatte es im Aufsichtsrat Widerstände gegen die Verkaufspläne gegeben, während der Vorstand um Wiedenfels einer Übernahme offen gegenübersteht.

Quelle: ntv.de, shu/rts

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