Wirtschaft

Hypothekenskandal kostet Prämien Bericht: Deutsche Bank hält Boni zurück

Der Milliardenvergleich war ein wichtiger Schritt für die Deutsche Bank - doch die Zukunft ist weiter ungewiss.

Der Milliardenvergleich war ein wichtiger Schritt für die Deutsche Bank - doch die Zukunft ist weiter ungewiss.

(Foto: dpa)

Der Milliardenvergleich im Hypothekenskandal kommt die Deutsche Bank teuer zu stehen. 7,2 Milliarden US-Dollar muss das Geldhaus berappen. Das ist zwar weniger als erwartet, kostet den Großteil der Banker und Händler aber wohl dennoch ihre Erfolgsprämien.

Die Deutsche Bank könnte laut einem Zeitungsbericht nach ihrem Milliardenvergleich im US-Hypothekenskandal den Großteil ihrer Bonuszahlungen für das vergangene Jahr zurückhalten: Bis zu 90 Prozent der Banker und Händler erhalten möglicherweise keine Erfolgsprämie, berichtet die Zeitung "New York Post" unter Berufung auf Kreise.

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Nur die obersten 10 Prozent der Umsatzbringer der Bank könnten möglicherweise einen Bonus für 2016 erhalten - und selbst dann würde das Geld nicht sofort, sondern über die kommenden fünf Jahre ausgezahlt, soll laut "New York Post" eine mit den internen Diskussionen vertraute Person gesagt haben.

Die Bonuspläne würden derzeit noch diskutiert und könnten sich in den kommenden Wochen noch ändern, beschwichtigte ein anderer Informant. Eine Sprecherin der Deutschen Bank wollte sich zu dem Zeitungsbericht nicht äußern. Boni würden nicht zum ersten Mal gesenkt.

Sorgen um die Existenz

Die Deutsche Bank hatte sich im vergangenen Monat mit dem US-Justizministerium auf einen Vergleich im Hypothekenskandal geeinigt, der vor rund acht Jahren im Zuge der Finanzkrise die Weltwirtschaft erschütterte. Für ihre fragwürdigen Hypothekengeschäfte muss die Bank nun 7,2 Milliarden US-Dollar berappen, 3,1 Milliarden als Zivilbuße und 4,1 Milliarden Dollar als Ausgleich für Verbraucher. Das ist insgesamt deutlich weniger als die 14 Milliarden Dollar, die insgesamt als ursprüngliche Forderung im Raum standen und Sorgen um die Existenz der Deutschen Bank ausgelöst hatten.

In Presseberichten war bereits die Rede davon, dass die Einigung sich auf die Fähigkeit der Bank zur Zahlung von Boni auswirken könnte. Ob die Deutsche Bank tatsächlich für die Erfolgsprämie vorgesehene Gelder für den Vergleich verwendet, konnte bislang nicht bestätigt werden.

Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass der seit Mitte 2015 amtierende CEO John Cryan die Bonuszahlungen senkt. Im vergangenen Jahr wurde der Boni-Pool um 11 Prozent geschrumpft und die Auszahlungen an die Mitarbeiter bis März gestreckt.

Quelle: ntv.de, jgu/DJ

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