Wirtschaft

Öl, Dollar und die Weltwirtschaft "Beige Book" lässt Notenbanker zweifeln

Bleibt die Fed mit ihrer Zinswende in der Winterstarre? Mitte März fällt die Entscheidung.

Bleibt die Fed mit ihrer Zinswende in der Winterstarre? Mitte März fällt die Entscheidung.

(Foto: REUTERS)

Die US-Wirtschaft zeigt in den vergangenen vier Wochen Anzeichen der Stärke. Schlagende Argumente für zügige Zinsschritte suchen Analysten im aktuellen Konjunkturbericht der Fed jedoch vergeblich.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zeichnet ein vorsichtig optimistisches Bild von der Konjunkturentwicklung. Die Wirtschaftsaktivitäten hätten zuletzt in den meisten Regionen der USA zugelegt, heißt es im aktuellen Konjunkturbericht, dem sogenannten "Beige Book".

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Es gebe allerdings erhebliche Unterschiede in den verschiedenen Regionen und Wirtschaftsbereichen, dämpften die US-Währungshüter allzu große Erwartungen. So seien zwar die Verbraucherausgaben größtenteils gestiegen, und die Lage am Arbeitsmarkt habe sich generell verbessert. Zugleich aber stagniere die Industrie. Belastend wirkten hier der starke Dollar, die schwache Nachfrage aus dem Energiesektor wegen des Ölpreisverfalls sowie die schlechteren Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft.

Der Fed-Bericht zur Konjunkturlage deckt einen Zeitraum von Anfang Januar bis Ende Februar ab. Das "Beige Book" basiert auf breit angelegten Umfragen, mit denen die Notenbanker im Vorfeld geldpolitischer Entscheidungen versuchen, sich ein Bild von der Konjunkturentwicklung zu machen. Die Ergebnisse aus dem aktuellen Lagebericht dienen der Vorbereitung auf die nächste Zinsentscheidung am 15. und 16. März.

Kein Zinsschritt im März?

Bei der Sitzung Mitte des Monats dürften die stimmberechtigten Fed-Mitglieder angesichts der ungewissen Konjunkturaussichten nach Experteneinschätzung abermals auf eine weitere Zinserhöhung verzichten. Erst im vergangenen Dezember hatte die Fed erstmals seit rund zehn Jahren die Zinsen erhöht. Zu Beginn der historischen "Zinswende" stieg der für den Dollar-Raum maßgebliche US-Leitzins auf ein Niveau von 0,25 bis 0,5 Prozent.

Unter dem Eindruck der ökonomischen Abkühlung in China sowie von Finanzmarktturbulenzen und drastisch fallender Ölpreisnotierungen hielten die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen jedoch im Januar die Füße still. Zugleich signalisierten sie Vorsicht bei künftigen Anhebungen. Der Präsident der Fed von New York, William Dudley, bestärkte die Märkte zuletzt in dem Eindruck, dass es die Notenbank mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik nicht eilig hat.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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