Wirtschaft

Cyber-Attacke Beiersdorf erleidet beträchtlichen Schaden

Auch zahlreiche Laptops waren offline (Archivbild).

Auch zahlreiche Laptops waren offline (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die zu Erpressungszwecken verbreitete Schadsoftware "Petya/NotPetya" hat Beiersdorf Ende Juni kräftig zugesetzt. Den Dax-Konzern kostet diese Attacke wohl "viele Millionen". Noch sind die wirtschaftlichen Folgen nicht genau beziffert.

Die jüngste weltweite Cyber-Attacke auf Computersysteme belastet Beiersdorf wohl finanziell stärker als bekannt. "Der Angriff wird uns viele Millionen kosten", zitiert der "Stern" einen nicht genannten Manager des Dax-Konzerns. Die zu Erpressungszwecken verbreitete Schadsoftware "Petya/NotPetya" hatte den Konsumgüterkonzern, zu dem unter anderem die Marken Nivea, Tesa und Eucerin gehören, am letzten Dienstag im Juni komplett lahmgelegt.

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"Ich kann diese Aussage nicht bestätigen und weiß nicht, wo die Fakten dafür herkommen", sagte eine Beiersdorf-Sprecherin. Das Unternehmen sei noch dabei, die wirtschaftlichen Folgen zu ermitteln.
Sie verwies auf Aussagen von Vorstandschef Stefan Heidenreich aus der vergangenen Woche, wonach die wirtschaftlichen Schäden "vergleichsweise gering" seien, weil Beiersdorf ausreichend Lagerbestände habe, um den Einzelhandel zu versorgen.

Viereinhalb Tage ging in den weltweit 17 Beiersdorf-Fabriken nichts mehr, alle Bänder standen still. Auch Rechner, Laptops und Telefonanlagen waren offline. Etliche der 18.000 Mitarbeiter hätten auf ihr Gehalt warten müssen, schreibt der Stern unter Berufung auf interne Kreise.

Glück im Unglück

Die Schadsoftware hatte zunächst Dutzende Unternehmen und Behörden in der Ukraine befallen und erfasste dann Betriebe in Europa und den USA. Auch bei Beiersdorf habe sich das Virus weltweit verbreitet, hieß es intern. Eine Tochterfirma sei durch ein manipuliertes Update einer Buchhaltungssoftware infiziert worden.

Die Attacke war verbunden mit einer Erpressung: Beiersdorf war online aufgefordert worden, pro Rechner 300 Dollar Lösegeld zu zahlen. In enger Abstimmung mit dem Mehrheitseigner, der Hamburger Milliardärsfamilie Herz, hat der Konzern das abgelehnt. "Wir haben nicht gezahlt", hatte Vorstandschef Heidenreich am 30. Juni gesagt.

Beiersdorf hatte Glück im Unglück: Es seien keine internen Daten wegen des Cyber-Angriffs nach außen gelangt, teilte der Konzern mit.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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