Wirtschaft

Im zweiten Anlauf erfolgreich Beiersdorf erlebt blaues Wunder in China

Beiersdorf hat in China die Ertragswende geschafft.

Beiersdorf hat in China die Ertragswende geschafft.

(Foto: REUTERS)

Beiersdorf kann sich auf sein Amerika-Geschäft verlassen. Allerdings kann der Nivea-Hersteller neuerdings auch in China kräftig punkten - und ist damit eine Großbaustelle los.

Nach mehreren Verlustjahren hat der Nivea-Konzern Beiersdorf auf dem wichtigen Wachstumsmarkt China einen deutlichen Fortschritt erzielt. Dank neuer Produkte und eines erfolgreichen Umbaus schrieb das Unternehmen bereits zu Jahresbeginn in der Volksrepublik schwarze Zahlen, wie Vorstandschef Stefan Heidenreich bekanntgab. Damit zeichnet sich ab, dass der Hamburger Kosmetikkonzern im zweiten Anlauf auf dem wichtigen asiatischen Markt Fuß fasst und demnächst eine große Baustelle los ist.

Beiersdorf
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Beiersdorf hatte nach dem Fehlkauf der Haarpflegemarke C-Bons in China vor zwei Jahren praktisch bei Null anfangen müssen. Gleichzeitig ist China aber einer der am stärksten wachsenden Märkte für Kosmetikartikel. Dort haben jedoch Konkurrenten von Beiersdorf wie Procter & Gamble, Unilever und Henkel die Nase vorn.

"China bleibt schwierig"

Um den Hamburger Konzern wie angekündigt an die Spitzenliga der Kosmetikbranche heranzuführen, muss Heidenreich im Reich der Mitte Erfolge vorweisen. Mit einem Forschungszentrum in der Stadt Wuhan, das jüngst zu einem Zentrum für die Region Fernost ausgebaut wurde, orientiert sich Beiersdorf nun stärker an den Bedürfnissen der Chinesen.

Zugleich machte Heidenreich klar, dass das Geschäft in China kein Selbstläufer sei. "China wird weiter ein schwieriger Markt bleiben." Die Wünsche der Kundschaft änderten sich ständig. Immerhin verliere Beiersdorf dort kein Geld mehr. Vor nicht allzu langer Zeit hatten die Hamburger in der Volksrepublik 85 Millionen Verlust im Jahr aufgehäuft.

Unerwartet hoher Betriebsgewinn

Da zugleich die Ertragskraft in Südamerika und den USA steigt und das Geschäft in einigen Ländern Europas besser läuft, sprudeln bei dem von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrollierten Traditionskonzern die Gewinne. Das Betriebsergebnis des Gesamtkonzerns kletterte im Startquartal 2014 um 9,5 Prozent auf 235 Millionen Euro.

Das Plus war vergleichsweise hoch, weil Beiersdorf aus dem Verkauf einer Immobilie in Hamburg zehn Millionen Euro Gewinn einstrich. Analysten hatten dies offenbar nicht auf dem Zettel und waren von einem niedrigeren Betriebsgewinn ausgegangen. Die Ebit-Marge sprang auf 14,7 Prozent, 1,1 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

Südamerika und USA auf dem Vormarsch

Dennoch zeigte sich Heidenreich zurückhaltend: "Wir konnten den kontinuierlichen Aufwärtstrend des Unternehmens aus dem Vorjahr auch im ersten Quartal fortsetzen." Der Umsatz sei erneut gestiegen und Beiersdorf gewinne auf wichtigen Märkten Anteile hinzu. Der Erfolg in Schwellenländern hat allerdings eine Kehrseite: Weil viele Währungen dort auf Talfahrt sind, schrumpfen die Erlöse bei der Umrechnung in Euro.

Der Anteil des Geschäfts in den aufstrebenden Ländern am Gesamtumsatz sank dadurch knapp unter 50 Prozent, nachdem er im vergangenen Jahr erstmals über diese Marke geklettert war. Weltweit stiegen die Erlöse im ersten Quartal um 6,7 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro. Wegen Wechselkurseffekten blieb bei der Umrechnung in Euro davon jedoch nur ein kleines Plus von 1,2 Prozent.

Angesichts der schwachen Konjunktur in einigen Schwellenländern sowie der politischen Unsicherheit durch die Ukraine-Krise bleibt Beiersdorf bei seinen Geschäftszielen für 2014 vorsichtig. Demnach peilt der Konzern einen Anstieg des Umsatzes zwischen vier und sechs Prozent an. Die operative Rendite soll leicht zulegen. 2013 hatte Beiersdorf die operative Marge um einen Prozentpunkt auf 13,2 Prozent gesteigert.

An der Börse gaben die Titel in einem volatilen Handelsumfeld rund 1 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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