Wirtschaft

Reaktion auf Jobabbaupläne Bei der Börse herrscht Unruhe

Sitz der Deutschen Börse im hessischen Eschborn.

Sitz der Deutschen Börse im hessischen Eschborn.

(Foto: dpa)

Die Fusion von Deutscher Börse und LSDE kostet Hunderte Arbeitsplätze. Das ruft den Börsen-Betriebsrat auf den Plan. Die Arbeitnehmervertretung verlangt vom Vorstand, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.

Der geplante Abbau von 1250 Arbeitsplätzen in dem aus der möglichen Fusion zwischen Deutscher Börse und LSE entstehenden Unternehmen stößt im Betriebsrat der Deutschen Börse auf Ablehnung. "Dieser immens hohe Stellenabbau betrifft sowohl die LSE-Gruppe als auch die Gruppe Deutsche Börse weltweit und zeigt deutlich, dass die geplante Fusion Arbeitsplätze in hohem Maße vernichten wird", heißt es in einer Betriebsratsinfo.

Die Arbeitnehmervertretung hat den Vorstand aufgefordert, die Zahl der in Deutschland betroffenen Stellen unverzüglich mitzuteilen. Es sei kontraproduktiv, wenn seitens der Unternehmensleitung lediglich eine Gesamtzahl der abzubauenden Stellen genannt werde, ohne zugleich der Belegschaft Klarheit über die konkrete Anzahl der in den einzelnen Standorten betroffenen Stellen zu verschaffen.

Ablehnung von betriebsbedingten Kündigungen

Daneben verlangt der Betriebsrat, von betriebsbedingten Kündigungen abzusehen. Auch sei ein Personalabbau sozialverträglich durchzuführen, indem der Belegschaft attraktive Vorruhestands- und Abfindungsangebote unterbreitet werden. "Bevor ein Personalabbau bei der Gruppe Deutsche Börse stattfindet, müssen zwingend Sachkosten in signifikantem Umfang verringert werden", heißt es in dem Schreiben.

Deutsche Börse und LSE haben am Mittwoch ihre Angebotsunterlagen zu dem geplanten Zusammenschluss beider Unternehmen veröffentlicht. Die Börsenbetreiber erwarten, dass ihre Fusion ab dem fünften Jahr Umsatzsynergien von mindestens 250 Millionen Euro im Jahr hervorbringen wird. Zwei Drittel der Synergien von 160 Millionen Euro sollen bis zum dritten Jahr realisiert werden können.

Detaillierte Pläne für etwaige Umstrukturierungen gebe es zwar noch nicht, fügten die Börsenbetreiber hinzu. Doch ohne Stellenabbau seien die Kosteneinsparungen nicht zu erzielen: Bereits jetzt sei absehbar, dass im gesamten zusammengeschlossenen Unternehmen rund 1250 bestehende Arbeitsplätze abgebaut werden könnten, hieß es. Gleichzeitig dürften aber mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen