Wirtschaft

Kritik an Monsanto-Kauf Bayer will keinen genveränderten Mais

Die Fusion mit Monsanto steht Bayer nicht gut zu Gesicht.

Die Fusion mit Monsanto steht Bayer nicht gut zu Gesicht.

(Foto: AP)

Durch den Kauf von Monsanto wird Bayer zum weltweit führenden Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Zwar ist der Kauf strategisch sinnvoll, ruft aber Kritiker auf den Plan. Der Bayer-Chef startet nun einen Versuch, diese zu beruhigen.

Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer will nach der Fusion mit dem US-Unternehmen Monsanto mit dessen umstrittenen Methoden im Saatgutgeschäft brechen. "Wir wollen Monsanto nicht übernehmen, um genveränderte Pflanzen in Europa zu etablieren", sagte Bayer-Chef Werner Baumann im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Wenn die Gesellschaft gentechnisch verändertes Saatgut ablehne, akzeptiere Bayer dies. "Und wir werden nicht über Umwege versuchen, etwas anderes durchzudrücken." Monsanto habe zu Beginn des Jahrzehnts versucht, die Einführung von genveränderten Pflanzen in Europa gegen große Widerstände voranzutreiben und sei dabei zu wenig auf Bedenken eingegangen. "Dieser Schuss ist nach hinten losgegangen." Unter seiner Führung solle damit Schluss sein, kündigte der Manager an.

"Wir bei Bayer haben einen partnerschaftlichen Ansatz, mit unseren Kunden und allen gesellschaftlichen Gruppen umzugehen." Nach diesem Maßstab werde man auch das kombinierte Saatgutgeschäft führen. Außerdem werde auch er persönlich den Dialog mit Kritikern stärker suchen.

Die Übernahme von Monsanto ist die teuerste, die ein deutsches Unternehmen jemals gewagt hat. Rund 66 Milliarden Dollar will Bayer für den Saatgutanbieter zahlen. Allerdings müssen der Übernahme noch die Wettbewerbshüter in etwa 30 Ländern zustimmen.

Durch den Kauf wird Bayer zum weltweit führenden Anbieter für Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Zwar ist der Kauf laut Marktexperten für Bayer strategisch sinnvoll, weil sich die beiden Unternehmen ergänzen. Monsanto steht in Europa aber seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Nicht zuletzt, weil der Konzern den Unkrautvernichter Glyphosat vertreibt, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Quelle: ntv.de, kpi/rts

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