Wirtschaft

Besuch beim neuen US-Präsidenten Bayer und Monsanto fühlen bei Trump vor

Mais-Anbau in Missouri: Bayer will den Saatgutspezialisten Monsanto für rund 66 Milliarden Dollar schlucken.

Mais-Anbau in Missouri: Bayer will den Saatgutspezialisten Monsanto für rund 66 Milliarden Dollar schlucken.

(Foto: REUTERS)

In die Amtszeit des künftigen US-Präsidenten Trump fallen viele bereits angekündigte Mega-Fusionen. Die Chefs von Bayer und Monsanto sprechen erstmals mit der neuen US-Regierung; sie sind nicht die einzigen.

Bayer und Monsanto haben beim künftigen US-Präsidenten Donald Trump für den 66 Milliarden Dollar schweren Zusammenschluss der beiden Konzerne geworben. Bayer-Chef Werner Baumann und Monsanto-Boss Hugh Grant sprachen laut Trumps Team am Mittwoch in New York mit dem Immobilien-Milliardär und mehreren seiner Berater.

Bayer
Bayer 28,46

Bayer und Monsanto brauchen für ihre Fusionspläne grünes Licht auch der US-Aufsichtsbehörden, deren Führungsspitze Trump nach seinen Vorstellungen neu besetzen kann. Ein Bayer-Sprecher sagte: "Es war ein produktives Treffen, bei dem es um die Zukunft der Agrarwirtschaft ging und die Notwendigkeit von Innovationen." Näher äußerte er sich nicht.

Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern hatte im September nach monatelangem Ringen die Übernahme des Saatgutriesen aus St. Louis verkündet. Damit entsteht der weltgrößte Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut mit einem Marktanteil von rund 28 Prozent. Angesichts dieser Dominanz gilt es Experten noch als ungewiss, ob die Behörden in den USA und der EU das Geschäft absegnen.

In den USA liegt die Entscheidung beim Justizministerium und der Federal Trade Commission (FTC). Trump kann also zwar nicht allein über eine Genehmigung bestimmen, mit der Nominierung seiner Wunschkandidaten für die Chefposten beider Behörden aber die Stoßrichtung vorgeben.

Da auf dem Agrochemiemarkt weitere Übernahmen angekündigt sind, welche die Branche komplett umkrempeln würden, könnte Bayer laut Experten in den USA auf kartellrechtliche Hürden stoßen.

Auch Toyota spricht mit neuer Regierung

Zeitgleich hat auch ein anderer Konzern bei der künftigen US-Regierung angeklopft. Toyota-Chef Akio Toyoda traf sich mit dem designierten Vize Mike Pence in Washington. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte das Treffen, wollte aber nichts zum Inhalt der Unterredung sagen. Trump hat der Autobranche mit Strafzöllen gedroht. Seiner Meinung nach produzieren die Unternehmen zu viele für den US-Markt bestimmte Fahrzeuge in Mexiko.

Immer wieder keilte er auch gegen Toyota. Über Twitter hatte Trump die Japaner dafür kritisiert, ein Werk südlich der Grenze zu bauen, in dem das Modell Corolla vom Band laufen soll. Trump twitterte, er sage "no way" zu den Plänen Toyotas.

Toyota betont seit dem Tweet immer wieder, wie viel es doch in den USA macht. Die Japaner kündigten zudem an, in den nächsten fünf Jahren 10 Milliarden Dollar in den USA investieren zu wollen. Die Gelder dürften allerdings vor allem in die Modernisierung bestehender Werke fließen.

Quelle: ntv.de, cas/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen