Wirtschaft

Anleger werfen Papier aus Depot Bayer kassiert Jahresziele

Volle Lager nach der Ernte - allerdings bei den Falschen.

Volle Lager nach der Ernte - allerdings bei den Falschen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Ende der Erntesaison in Brasilien stellt der Chemie-Riese Bayer fest, dass die Lager mit Pflanzenschutzmitteln noch gut gefüllt sind. Obendrein schwächelt das Gesundheitsgeschäft. Damit sind die Jahresziele hinfällig.

Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer schraubt seine Erwartungen für das laufende Jahr zurück. Ein Grund seien unerwartet hohe Warenbestände im Bereich Pflanzenschutz nach Abschluss der Erntesaison in Brasilien, teilte das Unternehmen mit. Dies werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen in der Sparte Crop Science einmalig mit 300 Millionen bis 400 Millionen Euro belasten. Überdies läuft das Geschäft auch in der Sparte für Gesundheitsprodukte schwächer. Belastend wirkten sich auch Währungseffekte aus.

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Für beide Bereiche würden die Jahresprognosen für Umsatz und Ergebnis angepasst, teilte der Konzern mit. Dies werde auch auf Konzernebene zu einer Anpassung der Prognosen für Umsatz und Ergebniskennzahlen führen. Bislang war ein Umsatzanstieg auf etwa 51 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden, das bereinigte Ergebnis sollte im unteren Zehner-Prozentbereich zulegen.

Der Konzern hatte erst Ende April mit den Zahlen zum ersten Quartal vor der geplanten Rekordübernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto die Prognose erhöht.

Die Aktien des Konzerns rutschten um mehr als fünf Prozent ab und waren größter Verlierer im Leitindex Dax. Bayer will seinen Bericht für das zweite Quartal am 27. Juli veröffentlichen. "Die Ergebniswarnung kam ziemlich überraschend, damit hat keiner gerechnet", sagte ein Händler. "Das war ein Schuss vor den Bug für Aktionäre", fügte ein anderer Aktienhändler hinzu. "Die Papiere sind gut gelaufen in den letzten Wochen, dann ist es klar, dass Anleger nach so einer Nachricht erstmal Gewinne sichern."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/DJ

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