Wirtschaft

Einsatz bei Herzinfarkt Bayer kann Notfall-Aspirin nicht liefern

Flüssiges Aspirin wird vor allem in der Notfall-Medizin verabreicht.

Flüssiges Aspirin wird vor allem in der Notfall-Medizin verabreicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Flüssiges Aspirin wird als blutverdünnendes Mittel vor allem bei Schmerzen und Infarkten eingesetzt. Für den Konzern Bayer ist das Geschäft lukrativ - denn es gibt keine Konkurrenz. Nun aber könnte ein bestimmtes Präparat über Monate nicht lieferbar sein.

Bayer hat Lieferschwierigkeiten bei einer bestimmten Darreichungsform seines Schmerzmittels Aspirin. Betroffen sei Aspirin i.v. 500 mg, das flüssig in Injektions- oder Infusionslösungen verabreicht wird, erklärte eine Bayer-Sprecherin und bestätigte damit einen "Spiegel"-Bericht. Das Mittel ist zur Behandlung starker Schmerzen zugelassen und wird etwa in der Notfallmedizin bei akutem Herzinfarkt eingesetzt.

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Hintergrund der Lieferschwierigkeiten sind qualitätsbedingte Produktionsausfälle. Die Ursache dafür nannte die Sprecherin nicht. Vorübergehend könne es zu einer Lieferunfähigkeit bei allen Packungsgrößen kommen. Bayer rechnet insgesamt mit "längerdauernden Einschränkungen" von voraussichtlich sechs Monaten.

Bei akutem Herzinfarkt können Bayer zufolge statt Aspirin i.v. auch Aspirin-Tabletten 150 bis 300 mg eingesetzt werden. Diese wirkten zwar nicht so schnell wie die intravenöse Darreichungsform, sie seien aber nicht - wie der "Spiegel" berichtete - unzuverlässiger.

Bayer ist in Deutschland der einzige Anbieter von Aspirin i.v., was den Engpass heikel macht. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben die zuständigen Behörden informiert und steht in engem Austausch mit den Kliniken. "Wir sind dran und sehen den Ernst der Lage", sagte die Sprecherin. Um die Patientenversorgung zu gewährleisten, werde die bestellte Ware nur in einer angepassten Menge ausgeliefert, dabei hätten Notfallkliniken Vorrang. Aspirin in anderen Darreichungsformen ist von dem Engpass nicht betroffen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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