Wirtschaft

Vom Staat gerettet Bankia steigert Gewinn

Die Bank will eine Dividende ausschütten.

Die Bank will eine Dividende ausschütten.

(Foto: dpa)

Die Rettung von Bankia kostete die spanischen Steuerzahler Milliarden. Inzwischen macht die Bank gute Geschäfte. Der Bankpräsident versichert, eines der Hauptziele sei, die Hilfen zurückzuzahlen.

Die 2012 mit Milliardenhilfen vor der Pleite gerettete spanische Großbank Bankia hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn gesteigert. Das Nettoergebnis sei im Vergleich zu 2013 um 83,3 Prozent auf 747 Millionen Euro verbessert worden, so das Geldhaus.

Bereits am Freitag hatte Bankia mitgeteilt, dass für 2014 erstmals eine Dividende geplant sei. Bei Zustimmung der Hauptversammlung sollen 1,75 Cent pro Aktie – das sind insgesamt 202 Millionen Euro - ausgeschüttet werden, hieß es. Der Staat, über die Dachgesellschaft BFA Mehrheitsaktionär, würde davon rund 126 Millionen erhalten. Bankia war Ende 2010 - gut zwei Jahre nach Beginn der spanischen Immobilienkrise - aus der Fusion angeschlagener Finanzinstitute entstanden und im Mai 2012 verstaatlicht worden. 2012 hatte die Bank einen Verlust von 19 Milliarden Euro verbucht.

Spanien hatte vor einem Zusammenbruch seines Finanzsystems gestanden, diesen aber mit einem Rettungsprogramm für marode Banken abgewendet. Dazu musste das Land Hilfen von etwa 41 Milliarden Euro in Anspruch nehmen, Bankia erhielt davon 22,4 Milliarden Euro. Bankpräsident José Goirigolzarri betonte, eines der Hauptziele sei, die öffentlichen Hilfen zurückzuzahlen. Seinen Angaben zufolge hätte ohne Rückstellungen für eventuelle Entschädigungszahlungen an Investoren wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Börsengang im Jahr 2011 der Netto-Gewinn sogar 966 Millionen betragen.

Der Vorwurf lautet, dass 2011 die Bilanzen geschönt worden sein sollen. Kleinanleger, die damals Bankia-Aktien erwarben, verloren den größten Teil ihrer Investitionen. Die konservative Regierung hatte erst am Freitag beschlossen, dass die Bank höchstens für 312 Millionen der zu erwartenden Schadenersatz-Ansprüche von bis zu 780 Millionen Euro aufkommen muss. Den Rest soll der Staat über die BFA tragen. Mit Klagen von institutionellen Investoren wird nicht gerechnet.

In Erwartung der Entscheidung der Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte Bankia die ursprünglich für Anfang Februar vorgesehene Vorlage ihrer Jahresbilanz verschoben. Für den Gewinnzuwachs von 83,3 Prozent waren nicht nur die guten Geschäfte verantwortlich. Eine Änderung der Bilanzierungsmethode führte zu einer Senkung des für 2013 ausgewiesenen Ergebnisses von 611 auf 408 Millionen Euro.
Neben dem Wirbel um den Börsengang wird Bankia zur Zeit auch von einer "Selbstbedienungsaffäre" erschüttert. Die Justiz ermittelt gegen 78 frühere Aufsichtsratsmitglieder sowie gegen mehrere ehemalige Topmanager, die mit Firmenkarten auf Kosten des Unternehmens private Ausgaben finanziert haben sollen.

Quelle: ntv.de

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