Wirtschaft

"Aktienmärkte wirken zerbrechlich" Banken rechnen mit späterer US-Zinswende

Wann leitet die Fed unter ihrer Chefin Janet Yellen die Zinswende ein?

Wann leitet die Fed unter ihrer Chefin Janet Yellen die Zinswende ein?

(Foto: Reuters)

Näher und näher rückt der Zeitpunkt, an dem die US-Notenbank den Leitzins erhöhen wird. Doch wann es so weit ist, weiß keiner. Im September, so dachten bisher viele. Doch große Geldinstitute rücken von dieser Prognose nach und nach ab - sie haben ihre Gründe.

Wann kommt die Zinswende in den USA? Notenbank-Chefin Janet Yellen hat angekündigt, die Zinswende in diesem Jahr zu starten. Viele Finanzexperten hatten noch vor wenigen Wochen mit einem ersten Zinsschritt nach oben gerechnet, dem ersten seit acht Jahren. Doch nun machen immer mehr Beobachter einen Rückzieher. So auch die Deutsche Bank. Sie rechnet erst in der Oktober-Sitzung mit einer Zinserhöhung. Die US-Investmentbank Goldman Sachs erwartet die Zinswende der US-Notenbank sogar erst im Dezember. Die Federal Reserve tagt am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche zur Geldpolitik.

Als Grund für die Verschiebung führt die Deutsche Bank zunächst die Märkte selbst an. Die Aktienmärkte wirkten zerbrechlich und an den Märkten sei eine Zinserhöhung im September nicht eingepreist. Damit könnten sie negativ auf die Zinswende reagieren. Ähnlich sieht man es bei Goldman Sachs: "Die Fed ist stark abgeneigt, den Markt zu überraschen", sagte Jörg Kukies, Deutschland-Co-Chef der US-Investmentbank.

"Aufschwung am US-Arbeitsmarkt noch nicht breit genug"

Kukies sieht zwei volkswirtschaftliche Gründe, weshalb sich die Fed noch ein paar Monate Zeit lassen dürfte. Zum einen liege die Inflation noch immer deutlich unter zwei Prozent, zum anderen zeige ein tieferer Blick auf die Beschäftigungsdaten, dass der Aufschwung am US-Arbeitsmarkt noch nicht breit genug sei. "Die Fed wird daher eher langsamer machen", sagte Kukies.

Von der Deutschen Bank heißt es ferner, der immer weiter steigende handelsgewichtete Außenwert des Dollar drücke die Exportaussichten. Zudem hätten sich mehrere regionale Notenbank-Gouverneure bereits gegen einen Schritt im September ausgesprochen. Und sie fürchteten bei einer Zinsbestätigung keinen Reputationsverlust. Zudem gebe es in diesem Jahr im Anschluss an den September noch zwei Notenbanksitzungen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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