Wirtschaft

Minus 18 Prozent Bank of America verdient weniger

Niederlassung in Kalifornien: Bank of America bekommt die Unsicherheit an den Märkten voll zu spüren.

Niederlassung in Kalifornien: Bank of America bekommt die Unsicherheit an den Märkten voll zu spüren.

(Foto: Reuters)

Unter dem Strich steht ein Überschuss von mehr als zwei Milliarden Dollar. Dennoch löst das Ergebnis an der Wall Street wenig Freude aus. Die zweitgrößte US-Bank muss einen herben Gewinneinbruch hinnehmen. Immerhin etwas besser steht Wells Fargo da.

Die Bank of America (BoA) hat wegen eines schwachen Anleihen- und Aktienhandels in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich weniger verdient als vor Jahresfrist. Der Überschuss fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 2,22 Milliarden Dollar, wie das zweitgrößte US-Geldhaus mitteilte.

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Das schwache Auftaktquartal lässt sich nach Ansicht von Branchenkennern auf verschiedene Gründe zurückführen: Unter anderem hatten der Ölpreisverfall, die Sorgen um die chinesische Wirtschaft und die Auswirkungen der US-Zinswende das Geschäft der Großbank belastet. Die drei Faktoren rüttelte die Finanzmärkte zu Jahresbeginn kräftig durch, was viele Banken im Handel zu spüren bekamen:

Mit einem Quartalsergebnis von 2,2 Milliarden Dollar schnitt die Bank of America sehr viel schlechter ab als US-Marktführer JP Morgan. Bei dem gewichtigeren Rivalen war der Nettogewinn im ersten Quartal nur um knapp sieben Prozent auf 5,52 Milliarden Dollar gefallen.

Die Bank of America hat zahlreiche Kunden in der Öl- und Gasbranche. Vor allem im Zusammenhang mit dem Ölpreisverfall - dessen Ursachen den gesamten Rohstoffsektor in Mitleidenschaft ziehen - musste die Großbank Vorsorge in erheblichem Umfang treffen: Die Rückstellungen des Instituts für faule Kredite stiegen um 30 Prozent auf 997 Millionen Dollar. Im wichtigen Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen brachen die Einnahmen um 17,5 Prozent ein. JP Morgan hatte sich im Anleihenbereich mit einem Minus von gut 13 Prozent etwas besser aus der Affäre gezogen.

Ölpreis belastet auch Wells Fargo

Auch Wells Fargo & Co verdiente im ersten Quartal weniger. Das Unternehmen führte dies auf den gefallenen Ölpreis zurück. Die Bank ist einer der größten Geldgeber für die Öl- und Gasförderer in den USA. Diese leiden unter den gefallenen Energiepreisen und können teils ihre Schulden nicht mehr pünktlich bedienen. Dies ließ den Gewinn von Wells Fargo im Quartal auf 5,46 von 5,8 Milliarden US-Dollar fallen. Der Nettogewinn fiel damit um sieben Prozent auf 5,09 Milliarden Dollar.

Je Aktie verdiente das Institut 99 Cent. Das war etwas mehr als Analysten mit 97 Cent erwartet hatten. Die Einnahmen erreichten 22,2 Milliarden Dollar, ein Anstieg von vier Prozent, während Analysten dem Unternehmen nur 21,61 Milliarden Dollar zugetraut hatten.

Im ersten Quartal hatte sich Wells Fargo mit den Regulierern im langjährigen Streit über die Praxis der Bank bei der Vergabe von Hypothekenkrediten geeinigt. Dies diente der Aufarbeitung der Finanzkrise und kostete Wells Fargo 1,2 Milliarden Dollar. Diese Summe belastete das Quartalsergebnis aber nicht mehr, denn das Geldhaus hatte Rückstellungen in ausreichender Höhe gebildet.

Quelle: ntv.de, mli/mmo/rts/DJ

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