Wirtschaft

Düsteres Quartal Bank of America und Citigroup enttäuschen

Die Bank of America hat ihr Filialnetz eingedampft, um Kosten zu sparen.

Die Bank of America hat ihr Filialnetz eingedampft, um Kosten zu sparen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Niedrigzinspolitik der wichtigen Notenbanken verhagelt den großen US-Banken die Bilanzen. Gleichzeitig müssen die Häuser aber auch gewaltige Summen für ihre Sünden der Vergangenheit zurückstellen. Und so verfehlen sie reihenweise die Erwartungen.

Die US-Finanzhäuser Bank of America sowie Citigroup haben den Reigen enttäuschender Bankenzahlen aus den USA fortgesetzt. So haben beide Häuser im Schlussquartal vor allem wegen geringerer Einnahmen mit festverzinslichen Produkten die Erwartungen enttäuscht. Am Vortag hatten bereits JP Morgen und Wells Fargo bestenfalls durchwachsene Zahlen geliefert.

Die Bank of America verdiente im letzten Jahresviertel den Angaben zufolge 3,05 Milliarden US-Dollar. Vor einem Jahr hatten unter dem Strich noch 3,44 Milliarden Dollar gestanden. Je Aktie verdiente die Bank 0,25 Dollar. Analysten hatten ihr im Mittel 0,31 Dollar je Anteil zugetraut. Sonderposten schmälerten den Gewinn den Angaben zufolge um sieben Cent. Für das Gesamtjahr wies das Haus nun einen Überschuss von 4,83 Milliarden Dollar aus. Das war weniger als die Hälfte der 11,43 Milliarden Dollar im Jahr 2013. Wie es weiter hieß, gingen die Einnahmen zwischen Oktober und Ende Dezember von 21,7 Milliarden auf knapp 19,0 Milliarden Dollar zurück. Auch hier reichte die Bank nicht an die Markterwartung heran.

Hypotheken-Sparte im Minus

Wie die Wettbewerber leidet auch die Bank of America unter hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Allerdings waren diese im Schlussquartal mit 393 Millionen deutlich niedriger als im Vorjahreszeitraum mit 2,3 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr allerdings summierten sich die Kosten auf 16,4 Milliarden Dollar. Zwar konnte die Gesellschaft im vergangenen Jahr unter einige Verfahren einen Schlussstrich ziehen. Zur Normalität zurückgekehrt ist das Institut aber noch nicht. Vorstandschef Brian Moynihan gibt sich dennoch zuversichtlich. "Wir sind in guter Verfassung in das Jahr 2015 gestartet", sagte er. 2014 habe die Bank ihre Kosten weiter reduziert.

Enttäuschend verlief jedoch das Handelsgeschäft. Die Banken hoffen seit geraumer Zeit auf eine Erholung des einst lukrativen FICC-Geschäfts (Fixed Income, Currencies and Commodities). Bei der Bank of America ging es hier in den drei Monaten per Ende Dezember aber weiter bergab: Die Einnahmen sanken um 30 Prozent auf 1,46 Milliarden Dollar. Zu spüren bekam die Bank auch den sinkenden Bedarf an Refinanzierungen, allerdings weniger ausgeprägt als zuvor. Die Sparte Consumer Real Estate, die das Hypothekengeschäft umfasst, verbuchte einen Verlust von 397 Millionen Dollar. Die Nettozinseinnahmen gingen um elf Prozent auf 9,64 Milliarden Dollar zurück.

Fortschritte machte die Bank bei der Kostenkontrolle. Dazu hatte sie den Abbau von Zweigstellen aggressiv vorangetrieben. Die Zahl der Beschäftigten sank um gut 19.000.

Citigroup erreicht knapp die Gewinnschwelle

Der Citigroup indes brach ihr Quartalsgewinn angesichts hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungen binnen Jahresfrist von 2,46 Milliarden auf 350 Millionen Dollar ein. Das Ergebnis je Aktie fiel mit 0,06 Dollar noch schwächer aus als die erwarteten 0,09 Dollar. Die Einnahmen blieben mit 17,8 Milliarden Dollar nahezu stabil. Die Bank ist vergleichsweise stark im internationalen Geschäft aktiv, entsprechend bekam sie die Stärke des Dollar zu spüren.

Die Handelseinnahmen gingen den Angaben zufolge um 14 Prozent auf 2,46 Milliarden Dollar zurück und damit deutlich stärker als von Bank-Chef Michael Corbat im Dezember vorhergesagt. Wegen des schlechten Geschäfts hat die Bank die Boni für ihre Händler gekürzt. Im Geschäft mit Festzinsprodukten sackten die Einnahmen um 16 Prozent auf 1,99 Milliarden Dollar. Im Aktienhandel fiel das Minus mit 2,7 Prozent auf 471 Millionen Dollar deutlich kleiner aus.

Die Bank hatte bereits im Dezember mitgeteilt, dass Kosten in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar für die Bewältigung von Rechtsstreitigkeiten auf sie zukommen. Die Kosten entstehen beispielsweise im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen möglicher Manipulation von Devisenkursen, Zinssätzen oder wegen Geldwäsche-Vorwürfen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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