Wirtschaft

Langer Weg aus der Finanzkrise Bank of America ächzt unter Rekordstrafe

Endlich ein Schlussstrich unter der Finankrise?

Endlich ein Schlussstrich unter der Finankrise?

(Foto: picture alliance / dpa)

Durch die mit der US-Regierung ausgehandelte Milliardenstrafe muss die Bank of America auch im dritten Quartal Verluste hinnehmen. Trotzdem zeigt sich Chef Moynihan betont optimistisch.

Eine Rekordstrafe für den Verkauf fauler Hypothekenpapiere hat die Bank of America im dritten Quartal in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand aber immer noch ein kleiner Gewinn von 168 Millionen Dollar, wie das zweitgrößte Geldhaus der USA mitteilte. Experten hatten indes sogar mit einem Minus gerechnet. Ein Jahr zuvor hatte das Institut noch 2,5 Milliarden Dollar verdient.

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Dank steigender Aktivitäten an den internationalen Börsen legten die Handelseinnahmen der Bank of America um 9,2 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Dollar zu. Insgesamt verfehlte die Bank mit ihren Einnahmen jedoch die Analystenerwartungen. Die Einnahmen gingen um 1,5 Prozent auf 21,2 Milliarden Dollar zurück, während Analysten für die drei Monate per Ende September Einnahmen von knapp 21,4 Milliarden Dollar erwartet hatten.

Die Bank of America hatte den Streit mit der US-Regierung um die Nachwehen der Finanzkrise im August beigelegt und fast 17 Milliarden Dollar gezahlt. 5,3 Milliarden Dollar davon belasten nun wie angekündigt das Quartalsergebnis. Die Aktie des Instituts aus Charlotte in North Carolina verlieren in einem trüben Marktumfeld 3,0 Prozent. Fondsmanager und Analysten hoffen, dass die Bank nun einen Schlussstrich unter die Finanzkrise ziehen kann. Insgesamt hat sie bisher mit 70 Milliarden Dollar dafür gebüßt - doppelt so viel wie der Konkurrent JP Morgan.

Das liegt vor allem daran, dass die Bank of America ein besonders großes Rad auf dem US-Häusermarkt gedreht hatte. Das Institut kaufte unter anderem den Immobilienfinanzierer Countrywide - zu einer Zeit, als sich der Kollaps auf dem Markt und die Finanzkrise bereits abzeichneten. Countrywide hatte viele Hypotheken an Familien mit geringer Bonität vergeben und die Ausfallraten waren hoch.

Renditen steigen

Die Bank of America bündelte dann diese Kredite und verkaufte sie als Wertpapiere an Investoren weltweit. Als diese damit hohe Verluste erlitten, warfen sie der Bank vor, die Risiken verschleiert zu haben. Mit den Milliarden soll unter anderem geschädigten Hausbesitzern geholfen werden. Die Behörden wurden schließlich auf den Plan gerufen, weil auch die staatlich gestützten Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac Schaden litten.

Bank-of-America-Chef Brian Moynihan, der sich die vergangenen Jahre fast nur mit den Altlasten beschäftigt hat, zeigt sich jetzt aber optimistisch und betont vor allem die operativen Erfolge: "Die Renditen in den meisten Sparten haben sich gegenüber dem Vorjahresquartal verbessert." Hauptziel bleibe, die Struktur der Bank zu vereinfachen und sie auf die Realwirtschaft auszurichten. Zudem habe man bei den Einsparungen deutliche Fortschritte gemacht. Die Erlöse im Investmentbanking legten bei Bank of America Merrill Lynch um vier Prozent zu. Die größte Sparte der Bank, das Filialkundengeschäft, verdiente dank geringerer Kreditausfälle mit 1,86 Milliarden Dollar knapp vier Prozent mehr.

Quelle: ntv.de, lou/rts

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