Wirtschaft

Auswirkungen für Pendler unklar Bahn kritisiert Streik-Informationen

Auch die Hamburger S-Bahn wird, wie hier im Jahr 2012, von dem Warnstreik betroffen sein.

Auch die Hamburger S-Bahn wird, wie hier im Jahr 2012, von dem Warnstreik betroffen sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es wird gestreikt bei der Bahn - wie groß die Auswirkungen für Pendler sein werden, bleibt aber unklar. Die Bahn kritisiert die Gewerkschaft für deren Informationspolitik. Zu Ausfällen soll es bei S-Bahnen in Berlin, Hamburg und Leipzig kommen.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für Montagabend von 18 bis 21 Uhr bundesweit einen ersten Warnstreik angekündigt. Zuerst hieß es von der GDL, dass vor allem der Güterverkehr betroffen sein soll, weniger die Fahrgäste.

Wie stark die Behinderungen für den Personenverkehr am Ende nun aber sein werden, ist nach wie vor offen. Betroffen sein sollen der Fern- und der Regionalverkehr sowie die S-Bahnen in Berlin, Hamburg und Leipzig. Aufgerufen zum Streik sind auch Lokrangierführer und Zugbegleiter. Wie viele Bahn-Mitarbeiter sich beteiligen, war bis zum Mittag unklar.

Die Bahn warf der Gewerkschaft vage und widersprüchliche Informationen über das Ausmaß des Arbeitskampfes vor. Möglicherweise müssten viele Berufspendler und Fernreisende unter Verspätungen und Ausfällen in den Abendstunden leiden, hieß es in einer Mitteilung. Betroffene könnten sich ihre Fahrscheine kostenlos erstatten lassen.

Neues Angebot vorgelegt

Der Ausstand betreffe bundesweit alle Verkehrsgesellschaften, auch den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr, sagte GDL-Streikleiter Thomas Gelling. "Wir rechnen mit ganz erheblichen Ausfällen." Regionale Schwerpunkte gebe es nicht. Der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Hartmut Petersen, rechnete damit, dass sich im Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 70 bis 80 Prozent der GDL-Mitglieder an dem Warnstreik beteiligen würden.

Die Deutsche Bahn forderte die GDL dazu auf, ihren Warnstreik-Aufruf zurückzunehmen. Das Unternehmen habe der GDL am Morgen ein neues Tarifangebot vorgelegt, teilte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber mit. Es enthalte die Bereitschaft, über alle Tarifforderungen der GDL für Lokomotivführer zu verhandeln.

Die GDL hatte jedoch nicht nur für die rund 20.000 Lokführer, sondern auch für 17.000 andere Beschäftigte des Zugpersonals Forderungen erhoben. Sie verlangt für sie alle fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit.

Bahn-Vorstand Weber wies den von der Gewerkschaft erhobenen Vorwurf der Blockadehaltung zurück. "Das war nie richtig und das ist es auch jetzt nicht. Wir sind und bleiben verhandlungsbereit", fügte der Bahn-Manager hinzu. Das bislang letzte Verhandlungsrunde mit der GDL ging am 20. August ergebnislos zu Ende, ohne dass ein neuer Termin vereinbart wurde.

"Uns ist keine neue Streikankündigung bekannt"

Derweil müssen Fluggäste im Tarifkonflikt bei der Lufthansa weiter mit Streiks der Piloten rechnen. Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg bekräftigte zwar, es gebe keine parallelen Streiks mit den Lokführern. "Wir wollen Deutschland nicht lahmlegen." Er ließ aber offen, wann die Piloten erneut streiken wollen. Dies werde den Flugpassagieren rechtzeitig mitgeteilt.

Bei der Lufthansa sagte eine Sprecherin: "Uns ist keine neue Streikankündigung bekannt." Den Ausstand bei der Lufthansa-Tochter Germanwings am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft rund 24 Stunden vorher angekündigt. Von Streiks könnten auch die Mutter Lufthansa und deren Frachttochter Cargo betroffen sein.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen