Wirtschaft

Ölmultis fahren Gewinne ein BP und Shell überraschen mit starken Zahlen

Vor einem Jahr hatte Shell im dritten Quartal noch 6 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht.

Vor einem Jahr hatte Shell im dritten Quartal noch 6 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Gewinn von BP bricht im dritten Quartal um die Hälfte ein. Angesichts des niedrigen Ölpreises sind Analysten dennoch überrascht. Noch besser läuft es bei Shell - der britisch-niederländische Konzern steigert seinen Gewinn deutlich.

BP hat im dritten Quartal auch dank Einsparungen mehr verdient als erwartet. Unterm Strich erzielte der britische Ölkonzern einen Profit von 933 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 850 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 1,8 Milliarden Dollar Gewinn verzeichnet. Allerdings hatten Analysten mit einem stärkeren Minus gerechnet.

Als Gründe für den Einbruch nannte BP den niedrigen Ölpreis und kleinere Gewinnspannen. Positiv wirkten sich demnach eine verbesserte Kostenposition und steuerliche Effekte aus. "Wir machen weiterhin gute Fortschritte, uns dem herausfordernden Preis- und Marktumfeld anzupassen", schrieb BP-Finanzchef Brian Gilvary in einer Mitteilung. BP will seinen Aktionären weiter 10 Cent Dividende je Aktie zahlen.

Starke Zahlen von Shell

Im Gegensatz zu BP konnte Royal Dutch Shell seinen Gewinn deutlich steigern. Unter dem Strich verdiente der britisch-niederländische Konzern im dritten Quartal 1,45 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatten hohe Wertberichtigungen noch für einen Verlust mehr als 6 Milliarden Dollar gesorgt.

"Niedrigere Ölpreise bleiben eine erhebliche Herausforderung in der Branche und die Aussichten ungewiss", warnte Shell-Chef Ben van Beurden in einer Mitteilung. Den Aktionären will der Konzern für das dritte Quartal wie im Vorquartal und im Vorjahreszeitraum 0,47 Dollar Dividende je Aktie zahlen.

Shell kämpft seit längerem mit Kostensenkungen, zurückhaltenden Investitionen und dem Verkauf von Unternehmensteilen gegen den Ölpreisverfall. Im Februar schloss der Konzern die milliardenschwere Übernahme des Konkurrenten BG Group ab. BG ist für Shell unter anderem wegen seiner Gasfelder in Brasilien interessant.

Im Zuge der Übernahme will Shell 12.500 Stellen abbauen. Zudem will der Konzern Unternehmensteile im Milliarden-Wert abstoßen.

Freude an den Börsen

An den Börsen sorgten die Zahlen für freudige Reaktionen. "Vor allem die Profitabilität scheint unterschätzt worden zu sein", sagt ein Händler. Der Rückwärtsgang der Ölpreise habe möglicherweise die Stimmung der Analysten zu pessimistisch werden lassen. Die Gewinnkennzahlen beider Unternehmen lägen jedenfalls deutlich über den Erwartungen.

Für leichtes Unverständnis sorgte allerdings der Kurs von BP. Die Aktien fielen trotz deutlich besserer Gewinne um rund 2 Prozent. Bei Shell sprang der Kurs nach Bekanntgabe der Zahlen um 3,2 Prozent nach oben.

Quelle: ntv.de, chr/DJ/dpa

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