Wirtschaft

Premiumkrone bleibt in München BMW ist der Renditestar

Der vergleichsweise teure Euro macht BMW zwar zu schaffen, unterm Strich laufen die Geschäfte aber blendend. Im abgelaufenen Quartal steht ein überraschend deutliches Gewinnwachstum in den Büchern. Das freut Analysten und Anleger.

Der Münchener Autobauer BMW hält die Konkurrenz um Daimler und die VW-Tochter Audi weiter auf Abstand. BMW verbuchte im zweiten Quartal einen Gewinnsprung. Unter dem Strich verdiente die Nobelmarke mit fast 1,8 Milliarden Euro gut 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem profitierten die Münchner von ihrem Modellmix: Sie verkauften vergleichsweise mehr teure und große Autos als kleine und günstigere. An der Börse legten die BMW-Papiere zwischenzeitlich deutlich zu, schlossen am Ende aber nur mit 0,1 Prozent im Plus.

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Die Entwicklung von Absatz und Umsatz allerdings verlief vergleichsweise gedämpft. BMW lieferte zwischen April und Juni 533.187 Autos aus. Das waren 5,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Erlöse erhöhten sich auch angesichts der ungünstigeren Wechselkurse lediglich um 1,8 Prozent auf 19,91 Milliarden Euro.

Analysten sind zufrieden

DZ-Bank-Analyst Michael Punzet sagte vor dem Hintergrund Korrekturen an den Analystenschätzungen für das Gesamtjahr voraus. Auch Arndt Ellinghorst vom Analysehaus ISI attestierte der Quartalszahlenentwicklung in einer ersten Einschätzung erhebliche Bedeutung und prognostizierte, dass Branchenexperten ihre Erwartungen für das Gesamtjahr erhöhen.

Die Münchener bauten damit die eigene Rolle als Vorbild im Premium-Automobilsegment weiter aus. Sie verkauften zwischen April und Juni im Vergleich zu den Konkurrenten Audi und Daimler nicht nur die meisten Autos: BMW erzielte unter den drei Herstellern auch die mit Abstand höchste Gewinnspanne. In der Autosparte legte die Ebit-Marge auf 11,7 von 9,6 Prozent zu. Zum Vergleich: Audi liegt bei 9,8 Prozent und Daimler bei 7,9 Prozent.

Zurückhaltend beim Ausblick

Für das Gesamtjahr blieb BMW gleichwohl bei einem eher konservativen Ausblick: Der Konzern rechnet den Angaben zufolge weiter mit einer operativen Gewinnspanne des Automobilsegments "im Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent". Für den Absatz sagte BMW am Dienstag abermals einen deutlichen Anstieg voraus. Das Unternehmen steuere bei den Auslieferungen "einen neuen Höchstwert von über zwei Millionen Fahrzeugen an", zitierte der Konzern den eigenen Vorstandschef Norbert Reithofer.

Etwas zurückhaltender als bislang äußerte sich BMW über die voraussichtliche Umsatzentwicklung: Angesichts der "dämpfenden Währungseinflüsse" sagte das Unternehmen für das Automobilgeschäft voraus, "dass die Umsatzerlöse im Prognosezeitraum solide zulegen werden". Noch im Vorquartal hatte BMW von einem "deutlichen Anstieg" gesprochen. Reithofer sagte den Angaben zufolge gleichwohl: "Beim Konzernergebnis vor Steuern streben wir einen Wert an, der deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegt."

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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