Wirtschaft

Konzerngewinn steigt kräftig BMW plant Rekordausschüttung

Gute Zahlen werden aus dem Münchner BMW-Turm seit Monaten vermeldet.

Gute Zahlen werden aus dem Münchner BMW-Turm seit Monaten vermeldet.

(Foto: dpa)

2015 ist für BMW ein Rekordjahr. Die Aktionäre sollen am Erfolg teilhaben. Allerdings bleibt ihnen eine Sonderdividende vorenthalten. Hinsichtlich der operativen Marge unterliegt BMW dem Konkurrenten Daimler.

BMW schüttet in seinem Jubiläumsjahr so viel Gewinn wie nie zuvor aus - die von vielen Analysten darüber hinaus erwartete Sonderdividende bleibt aber aus. Wie der Autohersteller mitteilte, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Gewinnbeteiligung von 3,20 Euro je Aktie vor. Die Ausschüttung soll im Vergleich zum vergangenen Jahr damit um 30 Cent steigen. Das Ausbleiben der Sonderdividende enttäuschte aber viele Investoren: Der Kurs der BMW-Aktie drehte nach der Veröffentlichung der Ausschüttungspläne ins Minus.

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Dabei meldete BMW zugleich neue Jahresrekorde bei Umsatz und Gewinn: Nach den vorgelegten Zahlen steigerte der Autohersteller die Konzernerlöse im Jahr 2015 um 14,6 Prozent auf 92,18 Milliarden Euro. Die Analysten waren von einem Plus auf 91,20 Milliarden Euro ausgegangen. Den Jahresgewinn nach Steuern verbesserte BMW um 10,0 Prozent auf 6,40 Milliarden Euro - und damit ebenfalls etwas stärker als erwartet. Die Branchenexperten hatten im Durchschnitt einen Konzernüberschuss in Höhe von 6,32 Milliarden Euro prognostiziert. Das konzernweite Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 5,2 Prozent auf 9,59 Milliarden Euro.

Marge schrumpft auch wegen der Euroschwäche

Auch im BMW-Kerngeschäft, der Automobilproduktion, verbesserte sich der Gewinn weniger stark als der Umsatz. Vor dem Hintergrund ging die von vielen Analysten besonders beachtete Ebit-Marge der Automobilsparte von 9,6 Prozent im Vorjahr auf 9,2 Prozent zurück. Zu der Entwicklung dürfte außer relativ hohen Kosten für neue Technologien beigetragen haben, dass die Umsatzentwicklung stärker als der Gewinn von der Euroschwäche getrieben war. BMW gibt als Ziel für die operative Marge des Automobilgeschäfts stets die Spanne von 8 bis 10 Prozent an.

Wie der Münchner Autohersteller schon im Januar mitgeteilt hatte, ist der Jahresabsatz der Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent auf die Rekordzahl von 2,25 Millionen Fahrzeugen gestiegen. Vor allem die Modelle 2er, 4er und die SUVs der X-Reihen trugen zu dem Wachstum bei.

Im Vergleich mit den beiden deutschen Premium-Konkurrenten Audi und Daimler verkaufte BMW damit weiter die meisten Fahrzeuge: Audi lieferte 1,8 Millionen Fahrzeuge aus. Daimler übergab 2,0 Millionen PKW an seine Kunden. Der Stuttgarter Hersteller holte mit einem Auslieferungsplus von 16 Prozent allerdings deutlich gegenüber BMW auf. Vor allem in China war Daimler gemessen an der Absatzsteigerung jüngst wesentlich erfolgreicher.

Daimler erzielt höhere Gewinnspanne

Auch mit der operativen Marge unterlag BMW dem Stuttgarter Konkurrenten. Daimler erzielte in seiner Mercedes-PKW-Sparte eine Gewinnspanne von 9,5 Prozent. Die Volkswagen-Tochter Audi lag mit einer Marge von 8,3 Prozent allerdings weit hinter BMW.

Für das Jahr 2016, in dem BMW 100 Jahre alt ist, rechnen die Chefs des Münchner Konzerns nach den Angaben von Mittwoch mit weiterem Wachstum. "Wir streben im laufenden Jahr einen leichten Zuwachs der Auslieferungen auf einen neuen Höchstwert an", zitierte das Unternehmen seinen Vorstandschef Harald Krüger. Prognosen zur Umsatz- und Gewinnentwicklung veröffentlichte BMW zunächst nicht. Sie dürfte der Hersteller bei der Bilanz-Pressekonferenz am 16. März vorlegen.

Für den Termin haben die BMW-Verantwortlichen auch Informationen über die künftige Unternehmensstrategie angekündigt. Der BMW-Vorstand diskutiert seit Monaten über die Konzernausrichtung der nächsten Jahre. Es gilt als sicher, dass die Manager um Konzernchef Krüger die eigene Strategie vor allem an die weiter fortschreitende Digitalisierung anpassen werden.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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