Wirtschaft

Strafzölle für deutsche Autobauer? BMW fürchtet sich nicht vor Trump

Starkes Standbein im US-Markt: Am BMW-Werk in Spartanburg hängen US-Arbeitsplätze.

Starkes Standbein im US-Markt: Am BMW-Werk in Spartanburg hängen US-Arbeitsplätze.

(Foto: REUTERS)

Was droht der deutschen Wirtschaft aus den USA? Der Münchner Autobauer BMW sieht dem aufziehenden Protektionismus unter Präsident Trump gelassen entgegen. Für einen weltweit agierenden Konzern seien solche Herausforderungen nichts Neues.

Der deutsche Automobilkonzern BMW lässt sich von den Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump nicht aus der Ruhe bringen. Trump hatte ausländischen Herstellern wiederholt angedroht, außerhalb der USA produzierte Fahrzeuge mit Strafzöllen zu belegen. Herausforderungen durch Protektionismus bestünden für einen weltweit agierenden Konzern wie BMW schon länger, sagte BMW-Chef Harald Krüger bei einem Automobilkongress in Bochum.

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BMW werde an seinen Investitionsplanungen hinsichtlich neuer Standorte festhalten, betonte Krüger. Dies gelte auch für das US-Werk in Spartanburg. Zudem planen die Bayern auch ein Werk in Mexiko. Der Konzern verfolge die Strategie einer global ausgewogenen Absatz- und Produktionsverteilung, erläuterte der Krüger weiter.

In den USA nimmt der Münchner Premiumhersteller eine herausragende Stellung ein. BMW sei unter den in den USA ansässigen Autobauern größter Netto-Exporteur in den Vereinigten Staaten, sagte Krüger. Von den jährlich über 400.000 produzierten Fahrzeugen in Spartanburg würden mehr als 70 Prozent ins Ausland ausgeführt.

Guten Draht zu Trump?

Krüger sprach sich insgesamt gegen die Abschottung einzelner Märkte aus. "Wir brauchen einen freien Welthandel." Das US-Werk am Standort Spartanburg liegt im US-Bundesstaat South Carolina im Südosten der USA. Die langjährige Gouverneurin des Bundesstaats, Nikki Haley, stieg unter Trump zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen auf.

Für die neue Ära der Elektromobilität sieht sich BMW Krüger zufolge gut gerüstet. Der Dax-Konzern will dieses Jahr deutlich mehr Elektrofahrzeuge verkaufen. BMW wolle 2017 rund 100.000 Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge an die Kunden bringen, erklärte der BMW-Chef. Dies sei deutlich mehr als in der Vergangenheit.

Roboter-Autos von BMW

Zwischen 2013 und 2016 hat BMW demnach rund 100.000 elektrische Fahrzeuge ausgeliefert. Abgesehen von den steigenden Verkaufszahlen im E-Segment würden Autonome Fahrzeuge die Zukunft prägen, sagte Krüger weiter. BMW beabsichtigt seinen Angaben zufolge, noch in diesem Jahr 40 selbstfahrende Testfahrzeuge auf die Straße zu bringen.

Einer Studie des Autoexperten Stefan Bratzel zufolge wird das Wachstum der Elektromobilität insgesamt derzeit noch maßgeblich vom chinesischen Markt getrieben. Dort wurden laut Bratzel im vergangenen Jahr rund 507.000 E-Autos abgesetzt. Die E-Fahrzeugverkäufe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent an, der Marktanteil bei den Neuzulassungen stieg von 1,3 auf 1,8 Prozent. In Deutschland liegt der Anteil der E-Pkw noch deutlich unter 1,0 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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