Gewinnschmelze am Rohstoffmarkt BHP verdient sehr viel weniger
24.02.2015, 00:50 UhrDer Preisverfall im Handel mit Rohstoffen wie Eisenerz, Kupfer und Öl trifft den Bergbauriesen BHP Billiton mit voller Wucht. Die Gewinne brechen um fast die Hälfte ein. Konzernchef Mackenzie beeilt sich, besorgte Investoren zu beruhigen.
Der weltgrößte Rohstoffkonzern BHP Billiton hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres dank gestiegener Produktivität nicht ganz so schlecht abgeschnitten wie von Analysten befürchtet. Der Gewinn sei von 7,8 Milliarden US-Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 5,4 Milliarden gesunken, teilte das Unternehmen mit.
Experten hatten einen deutlicheren Rückgang auf 4,9 Milliarden Dollar erwartet. Zur Begründung der milliardenschweren Gewinnschmelze verwies BHP auf den drastischen Rückgang der Rohstoffpreise. Der Konzern will dem Preisverfall mit verschärften Kostensenkungen begegnen.
Seit vergangenem Sommer haben sich die Preise der beiden für BHP wichtigsten Rohstoffe, Eisenerz und Öl, nahezu halbiert. Das Angebot an Erz und Öl übersteigt am Weltmarkt derzeit die Nachfrage, weil in Zeiten boomender Preise neue Projekte geplant und in Angriff genommen wurden, die nun ausgerechnet zu einer Zeit ihre Förderung aufnehmen, in der die chinesische Wirtschaft - als einer der wichtigsten Verbraucher - schwächelt und Zweifel am weltweiten Wirtschaftswachstum bestehen.
Projekt "South23" rollt an
Konzernchef Andrew Mackenzie machte den Aktionären von BHP dennoch Hoffnung auf eine Fortsetzung der bisherigen Dividendenpolitik. Auch ausgewählte Investments in aussichtsreiche Projekte seien möglich. Allerdings sollen die Ausgaben hierfür im kommenden Geschäftsjahr auf 10,8 Milliarden Dollar und damit auf den niedrigsten Wert seit 2010 sinken.
BHP überarbeitet derzeit die Konzernstrategie mit dem Ziel, sich auf die Förderung von Eisenerz, Kupfer, Kohle und Rohöl zu konzentrieren. Dagegen sollen Nickelgruben und Aluminiumschmelzen bis Mitte des Jahres in eine eigenständige Gesellschaft namens South32 ausgegliedert werden.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa