Wirtschaft

Neues Sparprogramm aufgelegt BASF muss Jahresziele erneut senken

In Ludwigshafen sind die Auswirkungen des schwachen Wachstums in China deutlich zu spüren.

In Ludwigshafen sind die Auswirkungen des schwachen Wachstums in China deutlich zu spüren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dass der Ölpreise niedrig und das Wachstum in den Schwellenländern schwach ist, ist nicht neu. Doch BASF leidet noch stärker unter den ungünstigen Rahmenbedingungen als erwartet. Ein Sondereffekt bringt fürs abgelaufene Quartal aber einen Gewinnsprung.

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat die Ziele für 2015 wegen der abgekühlten Konjunktur vor allem in China und des niedrigen Ölpreises erneut gekappt. Auch aufgrund des Tauschs milliardenschwerer Geschäftsanteile mit dem russischen Energieriesen Gazprom werde der Umsatz im Vergleich zu 2014 leicht sinken, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie Sondereinflüssen werde leicht fallen. Das kündigte der Konzern in Ludwigshafen an.

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Bis vor kurzem war noch ein Gewinn vor Zinsen und Steuern sowie Sondereinflüssen auf Vorjahreshöhe und ein leicht steigender Umsatz erwartet worden. BASF-Aktien reagierten mit einem Kursverlust von zeitweilig 4,5 Prozent und waren damit Schlusslicht im Dax.

Die Entwicklung des gesamten Jahres falle verhaltener aus. Für die globale Chemieproduktion werde nur noch ein Wachstum von 3,5 Prozent statt 3,8 Prozent angenommen. "Neben der schwächeren konjunkturellen Entwicklung fiel der Ölpreis noch weiter als ohnehin erwartet", sagte Vorstandschef Kurt Bock.

"Ausgeprägtes Sommerloch"

Als Risiken sieht BASF eine weitere Verlangsamung des Wachstums in China und eine unsichere Entwicklung in Europa. Mit der Konzentration auf Geschäfte in Wachstumsmärkten sowie auf Innovationen und Restrukturierungen soll dagegenhalten werden. Für 2016 ist bereits ein neues Sparprogramm angekündigt.

Im dritten Quartal machte BASF dank außerordentlicher Erträge aus dem Tausch mit Gazprom einen Gewinnsprung: Der Überschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 19,2 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro. Der Umsatz lag dagegen mit 17,42 Milliarden Euro um fünf Prozent unter dem Vergleichswert, das Ebit (Gewinn vor Steuern und Zinsen) vor Sondereinflüssen sank um zehn Prozent auf 1,60 Milliarden Euro.

"Das Sommerloch war in diesem Jahr ausgeprägt; zudem zogen die Margen auch im September nicht an", sagte Bock. Wichtige Märkte wie Brasilien steckten in einer Rezession oder wüchsen schwächer wie China.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

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