Wirtschaft

Gut geschlagen BASF kämpft mit niedrigen Preisen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Solide - aber ohne Grund zum Jubeln: Der Chemieverband beurteilt mit dieser Einschätzung des erste Halbjahr der Branche. Sinkende Preise werden durch den schwachen Euro ausgeglichen. Branchenriese BASF liefert mit seinen Zahlen den Beweis.

Beim Chemiekonzern BASF haben ein schwacher Euro und ein höherer Gasabsatz die insgesamt sinkenden Preise in der Branche ausgeglichen. Insgesamt erlöste das Unternehmen zwischen April und Ende September mit 19,1 Milliarden Euro drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg leicht auf 2,04 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben mit 1,27 Milliarden Euro nur minimal mehr.

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Zum Anstieg des operativen Ergebnisses trugen vor allem die Sparte Functional Materials & Solutions sowie Einsparungen bei. Insgesamt nahm der Absatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um zwei Prozent zu. Maßgeblich hierfür war ein starker Anstieg der Mengen bei Öl- und Gas. Infolge der deutlich niedrigeren Ölpreise entwickelten sich die Preise aber insgesamt rückläufig.

Leichter Umsatzanstieg erwartet

Für das Gesamtjahr bleibt BASF mit Blick auf die unsicheren Rahmenbedingungen bei ihren Prognosen. Allerdings geht der Konzern jetzt von einem etwas schwächeren Wachstum der Weltwirtschaft und der globalen Industrie- und Chemieproduktion aus als noch vor sechs Monaten. Erwartet wird unverändert ein leicht steigender Umsatz. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll konstant bleiben. "Wir wollen uns in einem volatilen und herausfordernden Umfeld gut behaupten und den Umsatz leicht steigern", sagte Vorstandschef Kurt Bock.

Am Markt lösten die Zahlen keine Euphorie aus. Gekennzeichnet sei die Geschäftsentwicklung einerseits von günstigen Währungseffekten, andererseits aber auch vom Preisdruck im Chemiebereich. "Gemessen an dem offensichtlich intensiven Wettbewerb in der Branche hat BASF gut abgeschnitten", sagt ein Händler.

Verband: Auslandsgeschäft belebt sich

Erst am Vortag hatte der Branchenverband VCI seine Jahresprognose leicht angehoben. War der Chemieverband von einem Rückgang um 0,5 Prozent ausgegangen, wird nun ein Plus von 0,5 Prozent angenommen. Hauptgrund ist der schwache Euro, der das Auslandgeschäft belebt. Für die Produktion prognostiziert der Verband wie bislang einen Anstieg um 1,5 Prozent. Die Chemikalienpreise werden weiter um 2 Prozent niedriger erwartet als im Vorjahr.

"Alles in allem erwarten wir für die Branche in den kommenden sechs Monaten einen moderaten Aufwärtstrend", sagte VCI-Präsident Marijn Dekkers. Zugleich hatte er in Aussicht gestellt, dass sich im ersten Quartal die die Umsätze trotz Produktionsanstiegs wegen der schleppenden Preisentwicklung nur schwach entwickelt hätten. "Der Aufwärtstrend ist zwar zu erkennen. Er wirkt aber kraftlos. Es fehlen nachhaltige Impulse von der Weltwirtschaft", sagte er. "Die Halbjahresbilanz gibt keinen Anlass zum Jubeln - aber auch keinen Grund zu klagen", sagte Dekkers.

Die Chemieindustrie gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, da sie fast alle anderen Industriezweige beliefert. Nach der Automobilindustrie und dem Maschinenbau ist sie Deutschlands drittgrößte Branche. BASF beschäftigt nach eigenem Bekunden weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter weltweit.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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