Wirtschaft

Dow Chemical und DuPont verhandeln BASF-Rivalen planen Megafusion

Der geplante neue Konzern soll den Plänen zufolge gleich wieder aufgespalten werden.

Der geplante neue Konzern soll den Plänen zufolge gleich wieder aufgespalten werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zwei der größten Chemiekonzerne spielen einen Zusammenschluss durch. Gemeinsam könnten sie zum Weltmarktführer BASF aufschließen. Doch der Fusion könnte sogleich wieder eine Aufspaltung folgen.

Zwei der ältesten Unternehmen Amerikas stehen möglicherweise vor einer Fusion. Die beiden Chemiegiganten Dow Chemical und Dupont seien in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Zusammenschluss, berichten mehrere Informanten. Eine Fusion würde ein Unternehmen im Wert von knapp 120 Milliarden US-Dollar schaffen.

Beide Chemiekonzerne werden an der Börse mit je knapp 60 Milliarden Dollar bewertet. Die Ankündigung eines Zusammenschlusses könne bereits in den kommenden Tagen erfolgen, hieß es von den Informanten. Es sei eine Fusion unter Gleichen zu erwarten, sodass Aktionäre nicht auf eine hohe Kaufprämie hoffen können, hieß es von einigen der Informanten.

Dow-Chef Andrew Liveris solle dem Verwaltungsrat vorstehen, während DuPont-Chef Edward Breen CEO des neuen Unternehmens werden soll. Es gebe aber noch keine feste Vereinbarung, die Fusionspläne könnten auch noch scheitern.

Unklar ist auch, was die Wettbewerbshüter zu einem Zusammenschluss sagen würden und ob sie ihn möglicherweise blockieren. Immerhin wollen sich zwei der größten Anbieter von Chemikalien für die Industrie und die Agrarwirtschaft sowie von Saatgut zusammenschließen.

Agrarchemie leidet unter Brasilienkrise

Angedacht ist nach der Fusion eine Aufspaltung des Riesenkonzerns in drei Bereiche, wie einige der informierten Personen weiter berichten. Es sollten jeweils separate Unternehmen für Agrarprodukte, Kunststoff und Spezialchemie entstehen.

Ein Zusammenschluss von Dow Chemical und Dupont wäre einer der größten im laufenden Jahr. Dabei hat das Jahr 2015 bereits einen Rekord aufgestellt, was Fusionen und Übernahmen angeht. Schon bislang erreicht der Wert solcher Transaktionen 4,35 Billionen Dollar, wie der Datendienstleister Dealogic ermittelt hat. Damit hat 2015 schon jetzt 2007 als Jahr mit den meisten Fusionen und Übernahmen abgelöst.

Angestoßen wurde die mögliche Fusion von Dow Chemical und Dupont vor allem von den Entwicklungen im Agrargeschäft. So hatte Dupont bereits sein Agrochemiegeschäft mit dem schweizerischen Unternehmen Syngenta verschmelzen wollen, nachdem Wettbewerber Monsanto mit der Übernahme der Schweizer gescheitert war. Auch einen Zusammenschluss der Agrochemiebereiche von Dupont und Dow Chemical hatten die Konzerne geprüft.

Analysten sind schon lange Freunde eines Zusammenschlusses der beiden Chemiekonzerne im Bereich Agrar. Beide zusammenkommen bei Pestiziden auf einen Marktanteil von 17 Prozent, bei Pflanzenschutzmitteln sind beide zusammen der drittgrößte Anbieter. Eine Fusion würde hier Synergien ermöglichen.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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