Wirtschaft

Multikulti im Vorstand Ausländische Top-Manager erobern den Dax

Bevor er zu Adidas kam, war Kasper Rorsted bereits Vorstandsvorsitzender von Henkel.

Bevor er zu Adidas kam, war Kasper Rorsted bereits Vorstandsvorsitzender von Henkel.

(Foto: picture alliance / Daniel Karman)

Gemeinsam haben die Dax-Konzerne 201 Vorstandsmitglieder. Einer neuen Studie zufolge handelt es sich dabei um einen bunt zusammengewürfelten Haufen: Knapp ein Drittel der Top-Manager stammt aus dem Ausland. Führend sind Adidas und Fresenius.

In den Vorständen der deutschen Top-Konzerne sitzen so viele Manager aus dem Ausland wie nie. Zum ersten Mal in der fast 30-jährigen Geschichte des Deutschen Aktienindex überstieg der Anteil ausländischer Dax-Vorstände die Marke von 30 Prozent. Mit 30,8 Prozent lag der Anteil zum Stichtag 1. Juli 2017 deutlich über dem Vorjahreswert von 27,2 Prozent. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Dax-Studie des Beratungsunternehmens Simon-Kucher & Partners.

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Die insgesamt 201 Vorstandsmitglieder der 30 Dax-Konzerne stammen aus 20 Ländern. Bei 25 der 30 Konzerne ist mittlerweile mindestens ein ausländischer Manager im Vorstand vertreten. Den höchsten Ausländeranteil gibt es demnach in der Führungsriege von Adidas und Fresenius Medical Care mit jeweils 71,4 Prozent: Bei dem Sportartikelhersteller und dem Dialysespezialisten stammen jeweils fünf der sieben Vorstände aus dem Ausland. Von den derzeit 26 Frauen in den Dax-Vorständen stammt fast die Hälfte (46,2 Prozent) aus dem Ausland.

In der obersten deutschen Börsenliga bauen nur fünf Unternehmen im Vorstand ausschließlich auf Manager mit deutschen Wurzeln: Commerzbank, Eon, Infineon, RWE und Vonovia.

Sechs Vorstandsvorsitzende

Unterdurchschnittlich ist der Auswertung zufolge der Anteil ausländischer Vorstandsvorsitzender. Aktuell werden lediglich sechs Dax-Konzerne von Managern aus dem Ausland geführt, das entspricht einem Anteil von 20 Prozent:

  • Adidas von Kasper Rorstedt, Dänemark
  • Deutsche Bank von John Cryan, Großbritannien
  • Fresenius Medical Care von Rice Powell, USA
  • Henkel von Hans van Bylen, Belgien
  • Linde von Aldo Belloni, Italien
  • SAP von Bill McDermott, USA

"Dies ist aber eine Momentaufnahme", erklärte Studienautor Christoph Lesch. 2013 habe der Anteil schon einmal bei 28 Prozent gelegen. Die alte Höchstmarke werde man vermutlich in den kommenden Jahren wieder erreichen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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